Porsche-Chef Wiedeking tritt zurück

22.07.2009

Nachfolger von Wendelin Wiedeking wird der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht. Bei der Porsche-Aufsichtsratssitzung wurde zudem eine Kapitalerhöhung über 5 Mrd. Euro beschlossen.

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Der langjährige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking verlässt den Autobauer mit sofortiger Wirkung. Der Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE hat sich mit Wiedeking über dessen Abschied geeinigt. Nachfolger von Wiedeking bei der Porsche AG soll der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht werden. Neben Wiedeking geht auch Finanzvorstand Holger Härter.

Macht rückt nach

Die Nachfolge von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking tritt der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht an. Als Stellvertreter wurde der bisherige Vorstand für Personal-und Sozialwesen, Thoams Edig, eingesetzt.

50 Mio. Euro Abfertigung

Damit ist Wiedeking das erste prominente Opfer in dem Übernahmemachtkampf zwischen Porsche und VW. Er stand seit 1993 an der Spitze des Stuttgarter Unternehmens. Wiedeking soll eine Abfindung von 50 Mio. Euro erhalten, von der die Hälfte in eine soziale Stiftung geht. Sein Vertrag hatte eine Laufzeit bis 2012. Härter erhält 12,5 Mio. Euro. Zuvor war in Medienberichten von einer Rekordabfindung von rund 250 Mio. Euro für Wiedeking die Rede. Porsche-Aufsichtsratschef und Miteigentümer Wolfgang Porsche will am Donnerstag zu der Belegschaft im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen sprechen.

Kapitalerhöhung beschlossen

Zuvor hatte der Porsche-Aufsichtsrat eine Kapitalerhöhung von mindestens 5 Mrd. Euro zur Rettung des hoch verschuldeten Sportwagenbauers beschlossen. Das teilte Porsche nach einer Sitzung des Kontrollgremiums in Weissach mit. Das Kontrollgremium stimmte damit einem Vorschlag des Vorstands zu. Porsche hatte sich bei der geplanten Übernahme von knapp 51 Prozent von VW finanziell übernommen und kämpft mit 10 Mrd. Euro Schulden.

Das zwölfköpfige Kontrollgremium war am Mittwochabend (22.7.) überraschend im F&E-Zentrum zusammengekommen, um die Weichen für die Zukunft der beiden Autobauer zu stellen. Ursprünglich war die Sitzung für Donnerstag geplant. Mit dieser Maßnahmen wolle Porsche die Voraussetzungen für die Bildung eines integrierten Automobilkonzerns mit VW schaffen, teilte das Unternehmen mit. Einzelheiten zu dem Rettungskonzept gab es aber zunächst nicht.

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