Quelle Österreich ringt ums Überleben

02.11.2009

Dem Versandhandelsriesen Quelle dürfte auch in Österreich bald die Luft ausgehen. Die Verhandlungen laufen nach wie vor auf Hochtouren, alle drei Vorstände der Linzer Quelle AG befinden sich in Deutschland und versuchen einen rettenden Investor zu finden, erzählte Betriebsratschef Felix Hinterwirth der APA. Aktuell ist aber noch immer kein Geldgeber in Sicht.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Eine richtungsweisende Entscheidung soll Branchenkennern zufolge im Laufe des Dienstags fallen. Davon betroffen sind rund 1.100 Mitarbeiter.

Bis jetzt haben der Hamburger Otto-Konzern und der ehemalige Rewe-Austria-Chef Martin Lenz Interesse bei Quelle Österreich bekundet. Otto soll jedoch nur an Teilen von Quelle interessiert sein, Lenz soll Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg etliche Male kontaktiert haben - zuletzt vergangenen Freitag - aber laut einem Bericht des "Standard" ergab sich dabei nichts Konkretes.

Hinterwirth bestätigte gegenüber der APA, dass Lenz bei Görg ein Angebot abgegeben hat. Einen Bericht des deutschen Magazins "Spiegel", wonach Quelle Österreich nur noch 40 Prozent der Bestellungen ausliefern kann, dementierte der Betriebsratschef.

Lenz war vier Jahre lang Chef der Quelle Österreich, eineinhalb Jahre führte er Rewe Austria, ein knappes Jahr Neckermann. Zuletzt bemühte er sich um den Kauf der Lebensmittelkette Zielpunkt. Wenn sich bis Montag keiner bei ihm meldet, sei es für ihn und seine Investoren zu spät, sagte er dem "Standard". Hinter Lenz steht eine internationale Beteiligungsgesellschaft, die Anteile übernehmen und Kapital aufbringen will.

Auch wenn es offenbar einige Interessenten gibt - das deutsche Versandhaus Klingel soll Medienberichten zufolge auch dazu gehören - geht man in Branchenkreisen bereits davon aus, dass Quelle Österreich noch diese Woche zu sprudeln aufhört. Ein möglicher Investor muss ein Kapital von 70 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Zur Vollversion des Artikels