Regierung gefordert
Schon wieder! Jetzt droht neuer Gaspreis-Horror
04.11.2025Die Warnungen aus der Energiebranche und Politik werden lauter: Nach der geplanten Erhöhung der Gas-Netzkosten im kommenden Jahr droht nun eine neue Preis-Explosion.
Katar, einer der größten Flüssiggas-Produzenten der Welt, kündigte an, seine Lieferungen an Europa zu stoppen – sollte die EU am geplanten Lieferkettengesetz festhalten.
Auf der Energiemesse ADIPEC in Abu Dhabi machte Katars Energieminister Saad al-Kaabi deutlich: „Wenn Europa diese Regeln nicht lockert oder sie sogar aufhebt, dann werden wir Europa definitiv nicht mehr mit Energie beliefern.“ Das geplante EU-Lieferkettengesetz verpflichtet Unternehmen, entlang ihrer gesamten Produktions- und Lieferkette hohe Sozial- und Umweltstandards nachzuweisen – bei Nichteinhaltung drohen Strafen.
„Das ist alarmierend“
Österreichs Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, der derzeit mit einer Wirtschaftsdelegation in Abu Dhabi ist, zeigte sich besorgt: „Das ist alarmierend. Wenn ganze Länder mittlerweile einen Bogen um Europa machen, zeigt das, in welche Gefahr wir mit der Überbürokratisierung in der EU laufen. Da wird Wirtschaften verunmöglicht.“
Steigende Energiepreise könnten die Produktion in Europa weiter verteuern. „Wir sehen, dass Betriebe zunehmend Produktionsstätten auslagern. Das sollte uns wachrütteln“, so Hattmannsdorfer. „Wir müssen aufhören, die Wirtschaft und die Arbeitsplätze aus Europa zu vertreiben.“
Lieferstopp und die Folgen
Auch OMV-Vorstandschef Alfred Stern warnt vor den Folgen eines Lieferstopps: „Wir brauchen Zugang zu verschiedenen Liefermärkten. Katar ist nach den USA der zweitgrößte LNG-Produzent der Welt. Wenn wir den Gaspreis senken wollen, müssen wir uns alle möglichen Zugänge offenhalten.“
Stern appelliert an die EU, das Lieferkettengesetz zu überdenken: „Wir müssen pragmatisch bleiben. Wenn wir den Zugang zu wettbewerbsfähiger Energie verlieren, wird unser Wohlstand zurückgehen.“ Zugleich betonte er, dass Europa zwar wieder mehr eigenes Gas fördern sollte, aber auch dann „Netto-Importeur bleiben“ werde.