Nach Hanke-Kritik
ÖBB-Chef rudert zurück: Tickets werden doch nicht SO teuer
16.09.2025Die ÖBB-Tickets steigen im Preis. Aber jetzt nur noch um 3,5 Prozent statt 4 Prozent, wie noch am Vormittag angekündigt. Die Änderung gab der ÖBB-Boss in der ZIB2 bei Armin Wolf bekannt.
In der ZIB2 bei Armin Wolf ruderte ÖBB-Chef Andreas Matthä zurück. Die Teuerung bei den ÖBB-Tickets fällt jetzt doch niedriger aus als zuerst von ihm - noch am Vormittag - angekündigt.
Preise steigen um 3,5 Prozent
Die Preise für die Tickets steigen ab Dezember um 3,5 Prozent. Das erklärte Matthä am Abend in der ORF-"Zib2". Bei der Pressekonferenz am Vormittag hatte der ÖBB-Chef noch davon gesprochen, dass bei der geplanten Preissteigerung "jedenfalls ein Vierer davor stehen" werde.
Hanke hämmerte den "Vierer" weg
Auf Unmut gestoßen war er damit beim Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ). In einer Aussendung erteilte Hanke einer Tariferhöhungen deutlich über der Inflation eine "klare Absage" und bezeichnete dies als "inakzeptabel". "Es ist das Ziel der Bundesregierung, die Inflation zu dämpfen. Dazu gehören auch Tarifanpassungen mit Augenmaß, die kolportierte Erhöhung konterkariert die Bemühungen der Bundesregierung", hielt er am Dienstagabend in einer Aussendung fest und und sorgte damit offenbar für ein Zurückrudern in der ÖBB.
29 statt acht Mal täglich von Graz nach Klagenfurt
29 Verbindungen pro Tag sind von Graz nach Klagenfurt angekündigt - statt bisher acht mit dem Bus. Die Fahrtzeit von Wien nach Klagenfurt verkürzt sich um eine Dreiviertelstunde (3:10 statt 3:55 Stunden). Schnellere Direktverbindungen nach Italien - etwa mit dem RJX nach Triest und Venedig - attraktivieren das internationale Angebot. Venedig geht ab Wien künftig in 7:10 statt aktuell 7:40 Stunden, Triest in 6:38 statt 9:18 Stunden. Auch nach Tschechien und Polen sind neue Verbindungen angekündigt.
Das Fernverkehrsangebot steige insgesamt um rund 30 Prozent, erklärte ÖBB-Chef Andreas Matthä. "Zwischen Wien und Graz bieten wir praktisch einen Halbstundentakt für unsere Fahrgäste. Wir haben das größte und beste Taktangebot", so der ÖBB-Chef. "Jetzt ist die Bahn auch auf der Südstrecke gegenüber dem Auto klar im Vorteil." Er betonte auch den Wert im Sinne der klimafreundlichen Mobilität und die Steigerung bei der Anzahl der Verbindungen - so sind es derzeit von Wien nach Klagenfurt zehn, es gibt also mehr als eine Verdoppelung.