In Österreich
Urlaub so teuer wie nie zuvor
11.07.2025Der Urlaub ist deutlich teurer geworden - auch in der Heimat! oe24 zeigt, wie stark die Teuerung wirklich ist und was die Gründe dafür sind.
Eine wahre "Kostenlawine" kommt auf die Urlauber zu, die heuer ihre Freizeit in einer schönen Unterkunft in Österreich verbringen möchten und gerne ab und an ins Restaurant gehen. Auch das Reisen selbst ist teurer geworden, ganz zu schweigen von den Strompreisen.
Die aktuellen Statistik Austria Zahlen belegen eine kräftige Teuerung, wenn man den heurigen Sommerstart mit den Preisen vor einem Jahr vergleicht:
- Strom und Gas +11,6 %
- Reisen + 6,6 %
- Unterkunft +6,6%
- Restaurants + 5,6 %
- Alkohohol + 4%
- Fleisch + 2,2%
- Obst + 2%
Urlauber trifft die Teuerung doppelt hart
Im Schnitt liegt die Inflation bei 3% (im Vergleich zum Vorjahres-Mai, die aktuellste Zahl). Aber das Reisen, die Unterkunft und die Restaurants sind mehr als doppelt so viel im Preis gestiegen. Die Urlauber trifft die Teuerung also doppelt so hart.
Hoteliers klagen über hohe Kosten
An Preissteigerungen in der Hotellerie und Gastronomie sei nicht die Branche selber schuld, sagt der WKÖ-Hotellerie-Obmann Georg Imlauer. Beim Wareneinsatz, der Energie und aufgrund der Steigerung der Personalkosten seien Wirte und Hoteliers mit Rekord-Kosten konfrontiert.
Großes Thema sei auch der Fachkräftemangel: Mehr Menschen aus dem Osten sollten in den Westen nach Österreich gebracht werden, wenigstens Junge, die noch offener für einen Ortswechsel seien. Zudem sollten Programme zur Erwachsenenausbildung im Tourismusbereich ausgebaut werden.
Für die Urlauber, die heuer verreisen, braucht es jedenfalls die Bereitschaft, teils deutlich mehr zu bezahlen als früher.
Österreich lebt vom Tourismus: 38,8 Milliarden Euro
Tourismus und Freizeitwirtschaft tragen weiterhin mit rund 14 % einen erheblichen Anteil zum Bruttoinlandsprodukt Österreichs bei. Das berichten WIFO und Statistik Austria. Die Ausgaben von in- und ausländischen Gästen in Österreich beliefen sich 2024 auf 38,8 Mrd. Euro.
„Wir sind ein wichtiger und stabiler Faktor, der in vielen Regionen verlässlich zum Wohlstand in Österreich beiträgt und Arbeitsplätze garantiert“, betont Susanne Kraus-Winkler, Obfrau der Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die Branche ist auch ein wichtiger Arbeitsplatzgarant. Die Beschäftigungswirkung von Tourismus und Freizeitwirtschaft lag 2024 mit bei rund 14 % aller Erwerbstätigen.
"Echt im Nachteil"
Aber auch wenn der Tourismus viel Geld nach Österreich bringe, der Branche selbst gehe es gar nicht rosig, betont Tourismus-Expertin Kraus-Winkler: "Auch wenn Österreich vom Tourismus als Ganzes stark profitiert, leiden die Betriebe nach wie vor unter den weiterhin hohen Energie-, Lohn- und Wareneinsatzkosten, die nicht entsprechend in den Preisen weitergegeben werden können, da sonst die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs als Tourismusdestination leiden würde. Hier sind wir in Europa derzeit echt im Nachteil.“