Andritz setzt auf Wasserkraft und Biomasse

20.10.2009

Der Anlagebauer rechnet nicht mit Späteffekten der Krise und setzt auf Innovationen in der Wasserkraft und entwickelt Biomasse-Verfahren.

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"Wir erwarten nicht, dass wir dramatisch unter das jetzige Niveau fallen", sagt Andritz-Bos Wolfgang Leitner. Mittelfristig ist er optimistisch, Andritz sollte nach dem Wiederanspringen der Konjunktur wieder wachsen - sowohl organisch als auch durch Akquisitionen..

Die bisher kommunizierten Wachstumsziele - 4,5 Mrd. Umsatz sowie die Erhöhung der Dividenden-Ausschüttungsquote auf 50 % - bleiben erhalten, auf einen Zeitpunkt will sich der Vorstandschef aber nicht festlegen. Der Bereich "Erneuerbare Energie" soll langfristig bei mehr als 50 % am Umsatz liegen.

Wachstum in Emerging Markets

Bei den insgesamt rund 13.400 Mitarbeitern werde die starke Basis in Europa zur Produkt- und Verfahrensentwicklung gehalten, in den Emerging Markets soll das bisherige starke Wachstum fortgesetzt werden. Im Zellstoff- und Papierbereich wird krisenbedingt in Nordamerika und Nordeuropa die Mitarbeiterzahl angepasst, so werden etwa Projekt-Mitarbeiter abgebaut. Die etwa 2.600 Mitarbeiter des Konzerns in Österreich konnten gehalten werden, in China werden wieder neue Leute eingestellt.

Mit Investoren und Analysten geht Andritz heuer wieder auf Tour: Bei den bereits fünften Capital Markets Days wird am Mittwoch (21.10.) ein Werk von ENCE in Navia (Spanien) besucht, wo Andritz einen Biomasse-Kessel sowie Rückgewinnungskessel geliefert und installiert hat. Beide Kessel erzeugen aus Holzabfällen der Zellstoffproduktion "Grünen Strom", der in das öffentliche Netz gespeist wird sowie die gesamte Anlage mit Strom versorgt.

Wasserkraft bleibt "solider Markt"

Die Wasserkraft bleibt für Andritz ein "solider Markt mit exzellentem langfristigen Ausblick". Umsatz und Ergebnis sind auch im ersten Halbjahr 2009 angestiegen. Der Auftragseingang entwickle sich in allen Divisionen weiterhin gut, freut sich der Vorstandschef. In Europa und Nordamerika werden bestehende Wasserkraftwerke modernisiert, in den Emerging Markets neue Kraftwerke gebaut. Auch von den öffentlichen Programmen zur Wirtschaftsbelebung im Bereich der Infrastruktur kann Andritz profitieren.

Bei Verfahren und Anlagen zur Biomasse-Verwertung hofft Andritz insbesondere auf Wachstumstreiber in Nordamerika: Sowohl die USA als auch Kanada geben durch Milliarden-Förderprogramme Impulse. Die Obama-Administration setzt auf "grünen Strom": Während in den USA direkt die Stromproduktion in Zellstofffabriken gefördert wird, werden in Kanada Investitionen staatlich subventioniert.

Trotz aktueller Probleme - geringe Projektaktivität im ersten Halbjahr 2009 im Neuanlagen-Geschäft - sieht der Konzern diesen Geschäftsbereich mittel- und langfristig optimistisch. Auf der Südhalbkugel werden riesige Eukalyptus-Plantagen zur Zellstoff-Produktion angelegt. Auch in China und Russland werde mittelfristig ein Ausbau der Zellstoff-Produktionskapazitäten entwickelt.

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