Ein Fünftel von Mercator wird verkauft

13.11.2009

6 Banken, die zusammen 21 % der größten slowenischen Handelskette halten, verkaufen ihre Anteile. Zu den Banken gehören auch die Bank-Austria-Tochter UniCredit Slovenija und die Hypo Alpe-Adria-Bank, teilte die Firma Arkas mit, die den Verkauf für die Banken abwickelt.

Zur Vollversion des Artikels
© Mercator
Zur Vollversion des Artikels

Ein gemeinsamer Verkauf der Mercator-Anteile ist keine Überraschung. Bereits im Sommer wurde in slowenischen Medien darüber spekuliert. Die Banken wollen auf diese Weise einen besseren Preis erzielen. Das 21-%-Aktienpaket ist derzeit an der Laibacher Börse fast 138 Mio. Euro wert. Die Banken hatten die Mercator-Anteile von der angeschlagenen Investmentgesellschaft Infond Holding einkassiert, nachdem diese ihre Kreditschulden nicht mehr tilgen konnte.

Die slowenische UniCredit, mit 8 % der viertgrößte Aktionär der Handelskette, besitzt unter den Verkäufern auch den größten Mercator-Anteil. In der Gruppe sind neben der Hypo Alpe-Adria-Bank auch die slowenischen Geldinstitute Abanka Vipa, Gorenjska banka, Nova Kreditna banka Maribor und Banka Koper. Die slowenische Großbank Nova Ljubljanska Banka, die einen Anteil von 10,8 % an Mercator hält, hat sich den Verkäufern nicht angeschlossen.

Mögliche Interessenten für das Fünftel von Mercator sind derzeit noch nicht bekannt. Der Verkaufsverfahren ist erst eingeleitet worden. Medienberichten zufolge dürften sich für das Aktienpaket aber sowohl ausländische Handelsketten als auch Investmentfonds interessieren.

Due Diligence geplant

Angesichts des vorstehenden Verkaufs von 21 % der Mercator-Anteile hat der Mercator-Vorstand bereits verkündet, eine Due Diligence aus Sicht der Kaufinteressenten für die vergangenen 5 Jahre machen zu lassen. Die Erkenntnisse werden allen potenziellen Käufern zugänglich gemacht.

Die bisherigen Verkaufsversuche sind gescheitert. Im Vorjahr hatten die Infond Holding und der Getränkekonzern Pivovarna Lasko zunächst fast die Hälfte von Mercator zum Kauf angeboten, später aber das Verkaufsangebot auf ein Viertel der Anteile reduziert. Als Interessenten für den Kauf wurden damals ausländische Investmentfonds sowie einige regionale Konkurrenten gehandelt - darunter die serbische Handelskette Delta und der kroatische Lebensmittelkonzern Agrokor.

Auch die Raiffeisen Investment AG (RIAG) wollte laut früheren Medienberichten 2008 die führende slowenische Handelskette erwerben. Für einen 23-prozentigen Anteil hätte RIAG damals 260 Mio. Euro bezahlen sollen. Ende 2008 nahm die RIAG ebenso wie das kroatische Unternehmen Orbico zusammen mit der UniCredit davon Abstand, nachdem die Laibacher Wettbewerbsbehörde der Infond Holding ein Verfügungsverbot über ihren Mercator-Anteil verhängt hatte.

Zur Vollversion des Artikels