Forderung nach baltisch-adriatischem Bahnkorridor

06.10.2009

Für die Verlängerung des EU-Bahnprojekts von Danzig nach Wien bis zur Adria will sich die VP-Europaabgeordnete Hella Ranner stark machen.

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Sollte auch die verlängerte Strecke von der EU als prioritär eingestuft werden, könnten der Koralmtunnel und der Semmering-Basistunnel zu 20 % von der EU mitfinanziert werden, erklärte Ranner in Brüssel.

Dies entspreche einer Verdoppelung des EU-Anteils. Allein der Koralamtunnel kostet rund 4 Mrd. Euro, die Sinnhaftigkeit wird von Bahnexperten, Umweltschützern und Güterbeförderern angezweifelt. Laut einem Verkehrsexperten müssten Graz und Klagenfurt täglich evakuiert werden, damit sich der Koralmtunnel rechne.

Ranner schätzt, dass Österreich mit zusätzlichen EU-Förderungen in Höhe von 200 Mio. Euro rechnen kann, wenn es gelingt, die gesamte Strecke des Baltisch-Adriatischen Korridors als prioritäres Projekt zu verankern. Eine Vorentscheidung in der EU-Kommission darüber werde 2010 fallen, sagte die EU-Abgeordnete. Unter das Projekt würde auch der neue Hauptbahnhof in Wien fallen.

"Eine solche Schienenverbindung hätte für den Automotive-Sektor in der Steiermark große Bedeutung", sagte Ranner. Ungarn und Slowenien, über die eine alternative Bahnstrecke laufen könnten, würden derzeit stärker auf den Ausbau der Straße setzen. Ranner glaubt, dass auch die Bundesregierung hinter der Verlängerung des Bahnkorridors weiter steht, obwohl Verkehrsministerin Doris Bures (S) die Aufschiebung von Investitionen angekündigt habe.

Ranner organisiert am Dienstag (6.10.) mit der Vertretung des Landes Steiermark bei der EU in Brüssel eine Informationsveranstaltung zu dem Baltisch-Adriatischen Korridor. Erwartet werden neben Verkehrskommissar Antonio Tajani, dem steirischen Landeshauptmann Franz Voves und dem Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler auch sechs Ministerpräsidenten polnischer und italienischer Regionen sowie fünf Mitglieder regionaler Landesregierungen.

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