Litauens Präsidentin stellt AKW-Neubau in Frage

31.07.2009

Die erst seit etwas mehr als zwei Wochen amtierende litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite hat die Atomkraftpläne ihres Landes in Frage gestellt. Grybauskaite sagte auf einer Pressekonferenz in Vilnius, eine Entscheidung über den geplanten Neubau des mit Ende dieses Jahres vom Netz gehenden Atomkraftwerks Ignalina könne erst nach "genauen Kalkulationen" erfolgen.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Die bisherige EU-Finanzkommissarin bezeichnete die derzeit absehbaren Kosten für das seit Jahren im Vorplanungsstadium festsitzenden Projekts als "extrem hoch". Daher müsse auch die ganze Nation bei der Entscheidung über die Gestaltung der Energie-Zukunft Litauens etwas mitzureden haben, zitierte die Nachrichtenagentur BNS die Staatspräsidentin.

Laut einer Durchführbarkeitsstudie vom November 2006 abgeschlossenen würde der Neubau eines AKW in Ostlitauen zwischen 2,5 und 4 Mrd. Euro kosten. Das geplante neue AKW war in den vergangenen vier Jahren stets ein Leitstern der litauischen Energiepolitik gewesen. Das als grenzübergreifendes Projekt geplante AKW kam jedoch wegen zahlreicher Probleme bisher nicht vom Stapel.

Unter anderem konnte sich Vilnius nicht mit seinen Nachbarn Lettland, Polen und Estland über den Projektschlüssel einigen. Völlig ungeklärt ist bisher auch die Frage einer regionalen Endlagerstätte für den anfallenden Atommüll. Litauen musste sich im Zuge der Beitrittsverhandlungen mit der EU verpflichten, das aus der Sowjetzeit stammende AKW bei Ignalina bis Ende 2009 vollständig einzumotten.

Zur Vollversion des Artikels