Markit-Umfrage: Erholung in Deutschland gewinnt an Fahrt

16.12.2009

Die Erholung in der deutschen Wirtschaft nimmt zum Jahresende weiter Fahrt auf. Sowohl Industrie als auch Dienstleister steigerten ihre Geschäfte im Dezember kräftig, so die Umfrage der Markit-Forscher unter 1.000 Firmen.

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Dabei profitierten die Unternehmen von einer kräftigen Belebung der Nachfrage. In der Industrie legte der Auftragseingang sogar so stark zu wie zuletzt im August 2007. In der Folge steigerten die Firmen ihre Produktion so stark wie seit mehr als 2 Jahren nicht mehr, und auch der Stellenabbau verlor an Tempo.

Der Markit/BME-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg auf 53,1 Zähler von 52,4 Punkten im November. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich mit einem leichten Zuwachs auf 52,6 Zähler gerechnet. Damit erreichte der Index den höchsten Stand seit Mai 2008 und notierte den 3. Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert.

Der Dienstleister-Index stieg ebenfalls auf 53,1 Punkte von 51,4 Zählern im Vormonat, Experten hatten hier mit lediglich 51,8 Punkten gerechnet. Der Rückgang bei den Aufträgen, der die Firmen noch im November belastet hatte, verlor wieder an Tempo, der entsprechende Teilindex blieb nur knapp unter der Wachstumsschwelle.

Ihre Geschäftsaussichten in den kommenden 12 Monaten beurteilten die Firmen jedoch deutlich zurückhaltender als in den vergangenen Monaten, die Umfrageteilnehmer erwarten nur noch leichte Geschäftszuwächse. Der entsprechende Index fiel auf 52,6 Zähler von 56,3 Punkten im Vormonat.

Der Composite-Index, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, stieg auf 54,9 Punkte von 53,6 Zählern im November und erreichte damit den höchsten Stand seit Mai 2008. Die deutsche Wirtschaft hat im Sommer kräftig an Schwung gewonnen, die jüngsten Rückgänge bei Auftragseingang und Industrieproduktion signalisieren jedoch eine holprige Erholung. Für das Gesamtjahr erwarten Experten ein Minus von ungefähr 5 % - das wäre der mit Abstand stärkste Rückgang seit Gründung der Bundesrepublik.

Erholung in Euro-Zone geht weiter, Jobabbau aber auch

Die Umfrage für die gesamte Eurozone ergibt ein ähnliches Bild: Der Markit/BME-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg hier wie erwartet auf 51,6 von 51,2 Punkten im November. Damit erreichte der Index den höchsten Stand seit März 2008 und notierte den 3. Monat in Folge über 50.

Der Dienstleister-Index stieg auf 53,7 Punkte von 53,0 Zählern im November und erreichte ein 25-Monats-Hoch. Experten hatten hier mit lediglich 53,2 Punkten gerechnet. Die Aufträge kletterten zum Vormonat so kräftig wie seit rund 2 Jahren nicht mehr. Die Beschäftigung schrumpfte wie seit Mitte 2008 per saldo, allerdings nicht mehr so kräftig wie zuletzt.

Der Composite-Index, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, stieg auf 54,2 Punkte von 53,7 Zählern im November und erreichte damit den höchsten Stand seit Oktober 2007. Die Wirtschaft in den 16 Ländern der Euro-Zone war im 3. Quartal wieder um 0,4 % gewachsen und hat damit die Rezession verlassen.

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