Polnische Banken verdienen weniger

04.08.2009

Die polnischen Banken haben im ersten Halbjahr 2009 einen Nettogewinn von 4,3 Mrd. Zloty (1,1 Mrd. Euro) erzielt, der damit etwa halb so groß ausfiel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das gab die Finanzaufsichtsbehörde KNF bekannt. Ursache für den Rückgang ist vor allem, dass immer mehr Firmen und Privatkunden mit ihren Ratenzahlungen in Rückstand geraten.

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Die Banken mussten deshalb ihre Rücklagen von 1,5 Mrd. Zloty im Juni 2008 auf 5,7 Mrd. Zloty ein Jahr später aufstocken. Ohne diese Notwendigkeit wären die Gewinne in vergleichbarer Höhe wie letztes Jahr ausgefallen, kommentieren Experten die Angaben der KNF. Denn die Einnahmen aus Zinsen und Gebühren blieben nahezu unverändert. Die Einnahmen aus dem Tausch von Währungen fielen indes um 347 Mio. Zloty, wie aus dem Bericht der KNF hervorgeht.

Um Kosten zu sparen, senkten die Banken die Zahl ihrer Mitarbeiter um insgesamt 3.000 auf rund 178.000. Der Stellenabbau fiel damit weit vorsichtiger aus als zu Jahresbeginn von Experten vorhergesagt. Dafür ist unter anderem der weiterhin starke Konkurrenzkampf auf dem polnischen Finanzmarkt verantwortlich. Die Zahl der Bankfilialen stieg im ersten Halbjahr leicht auf knapp über 15.000.

Die Banken selbst gaben ihre Ergebnisse für das zweite Quartal größtenteils noch nicht bekannt. Die von der Bilanzsumme her zweitgrößte polnische Bank Pekao, die zur Unicredit-Gruppe gehört, schnitt im zweiten Quartal mit einem Gewinn von 613 Mio. Zloty besser ab als erwartet. Der Rückgang von 26 Prozent im Vergleich zu 2008 fiel schon deutlich geringer aus als noch in den ersten drei Monaten des Jahres. "Das ist eine positive Überraschung", kommentierte Michal Jablczynski, Analyst bei der Deutschen Bank in Polen. Man sehe, dass Pekao vorsichtig mit der Vergabe von Hypothekenkrediten umgehe, so Jablczynski.

Die größte polnische Bank, die halbstaatliche PKO, legte noch keine Zahlen für das zweite Quartal vor. Der Vorstand gab indes am Dienstag (4. August) bekannt, dass die geplante Aktien-Neuemission, die der Bank 5 Mrd. Zloty an frischem Kapital bringen soll, von Ende Oktober auf Anfang Oktober vorgezogen werden soll. Darüber wird letztendlich die Hauptversammlung am 31. August entscheiden.

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