Schwere Delle für die Papierindustrie

09.04.2010

Österreichs Papierindustrie wurde 2009 in ihrer Mengenentwicklung um 10 Jahre zurückgeworfen. Die Branche hatte mit Absatzrückgängen, sinkenden Verkaufspreisen und ab Mitte 2009 mit steigenden Energie-, Holz-, Zellstoff- und Altpapierpreisen zu kämpfen.

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© Mayr-Melnhof
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Produktion und Umsatz sind im Vorjahr stark zurückgegangen, die Inlandsinvestitionen sind gar um ein Drittel auf knapp über 100 Mio. Euro eingebrochen. "Das ist der tiefste Wert seit 20 Jahren und hier sehe ich auch 2010 keine Trendwende", so der Präsident der Austropapier, die Vereinigung der heimischen Papierindustrie, Wolfgang Pfarl. Die Zahl der Beschäftigten ist von 8.900 auf 8.300 zurückgegangen.

Trotz des herben Rückschlages im Vorjahr lasse das 1. Quartal 2010 bereits Hoffnung aufkeimen. Seit November 2009 seien die Auftragseingänge wieder angestiegen, die Talsohle scheine durchschritten zu sein, so Pfarl.

2009 hat die Papierindustrie um 10 % weniger produziert als im Jahr davor. Die Produktionsmenge rutschte auf 4,6 Mio. t ab. Die einzelnen Papiersorten haben sich allerdings sehr unterschiedlich entwickelt: Während der Absatz für Recycling-Wellpappepapiere nur leicht rückläufig war und die Erzeugung von Faltschachtelkarton um 2 % zulegen konnte, machten sich bei Papieren für den grafischen Bereich mit einem Einbruch von 17 % deutlich die Überkapazitäten am Weltmarkt bemerkbar.

Hersteller von Zeitungspapier und gestrichenem Feinpapier wurden dabei besonders hart getroffen. Hier sei auch der Rückgang der Werbeausgaben spürbar gewesen, der dem Druck-Sektor und dem Zeitungs-und Anzeigenmarkt zugesetzt hat.

Gut behaupten konnten sich im Vorjahr die Hersteller von Hygienepapieren, deren Geschäft durch den Konjunktureinbruch kaum berührt wurde. Leicht rückläufig war die Produktion von Dünn- und Spezialpapieren mit einem Minus von 3 %.

Sowohl der Inlandsabsatz als auch die Exportmenge waren bei Papier, Karton und Pappe um rund 10 % rückläufig. Die Zellstofferzeugung ging um knapp 6 % zurück, wobei aber die Exporte aufgrund der gesunkenen Inlandsnachfrage um 13 % anstiegen. Der Umsatz der Papierindustrie ist 2009 um 16 % auf 3,2 Mrd. Euro zurückgegangen.

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