Experten waren
Chemsex: So gefährlich ist der neue Sex-Trend
19.12.2025Ein neuer Sex-Trend wird auch bei uns immer populärerer: Chemsex. Experten warnen allerdings eindringlich vor den Folgen.
Chemsex bezeichnet den bewussten Konsum von Drogen, um sexuelle Erlebnisse zu intensivieren oder über viele Stunden, manchmal sogar Tage, auszudehnen. Der Begriff setzt sich aus den Worten „chemical“ und „sex“ zusammen und beschreibt eine Praxis, die vor allem in urbanen Räumen und innerhalb bestimmter Szenen zunehmend verbreitet ist. Was für manche als Ausdruck von Freiheit, Enthemmung oder Intensität erscheint, birgt jedoch erhebliche gesundheitliche, psychische und soziale Gefahren.
Typischerweise kommen beim Chemsex Substanzen wie Methamphetamin (Crystal Meth), GHB/GBL, Mephedron oder Kokain zum Einsatz. Diese Drogen wirken stark auf das zentrale Nervensystem, senken Hemmschwellen, steigern das Lustempfinden und unterdrücken Müdigkeit. Genau diese Effekte machen sie jedoch besonders riskant, da Grenzen – sowohl körperliche als auch psychische – leicht überschritten werden.
Experten warnen
Eine der größten Gefahren liegt in der massiven Überdosierungsgefahr. Gerade Substanzen wie GHB oder GBL haben eine sehr geringe Grenze zwischen gewünschter Wirkung und lebensbedrohlicher Dosis. Atemdepression, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle oder Koma können die Folge sein. Da Chemsex häufig in privatem Rahmen stattfindet und mehrere Substanzen kombiniert werden, bleibt eine schnelle medizinische Hilfe oft aus.
Hinzu kommen schwere körperliche Langzeitfolgen. Der intensive Drogenkonsum kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberschäden, neurologische Störungen sowie ein stark geschwächtes Immunsystem verursachen. Durch stunden- oder tagelange sexuelle Aktivität ohne ausreichende Erholung steigt zudem das Risiko für Verletzungen, Dehydrierung und Infektionen.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist das erhöhte Risiko für sexuell übertragbare Infektionen. Unter Drogeneinfluss werden Schutzmaßnahmen häufiger vernachlässigt, Risikobewusstsein geht verloren. Die Folge ist eine deutlich erhöhte Ansteckungsgefahr für HIV, Hepatitis oder andere sexuell übertragbare Krankheiten.
Auch die psychischen Auswirkungen sind gravierend. Viele Konsumenten berichten von Angstzuständen, Depressionen, Schlafstörungen oder paranoiden Gedanken. Besonders Methamphetamin hat ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Der Übergang von gelegentlichem Chemsex zu einer manifesten Sucht kann schleichend verlaufen und das gesamte soziale Umfeld zerstören.