Amtsmissbrauch

Kehrten freiwillig zurück: Wachmann ließ Insassen auf seiner Hochzeit kellnern

29.07.2025

Im kleinen Ort Lonquimay in Argentinien kam es zu einem Vorfall, der derzeit in vielen Medien besprochen wird. Ein Justizbeamter feierte seine Hochzeit – und sorgte dabei für viel Gesprächsstoff. 

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Der Grund: Statt einen professionellen Catering-Dienst zu beauftragen, setzte er auf sechs Männer aus dem Gefängnis.

Hochzeit mit ungewöhnlichem Personal

Die Feier fand bereits im Mai des vergangenen Jahres in Lonquimay statt, einem kleinen Dorf westlich der Millionenstadt Buenos Aires (Argentinien). Der Bräutigam, Cristian Martín Galván, arbeitet als Justizbeamter im örtlichen Gefängnis, das sich nur wenige Straßen von der Feier-Location entfernt befindet. Was dann geschah, sorgt noch heute für Kritik: Der Beamte bat sechs Inhaftierte, bei seiner Hochzeitsfeier auszuhelfen. Sie grillten das Fleisch, versorgten die Gäste mit Getränken, sorgten für Ordnung und räumten am Ende auf.

Ohne Bewachung zum Fest

Besonders auffällig: Die sechs Männer wurden nicht etwa streng überwacht oder eskortiert. Sie durften ohne Aufsicht zur Feier gehen – und kehrten nach getaner Arbeit von selbst in ihre Zellen zurück. Wie genau diese Entscheidung innerhalb der Gefängnisleitung abgesegnet wurde, ist unklar. Ebenso offen bleibt, ob die Inhaftierten freiwillig geholfen haben oder dazu überredet wurden.

 

Späte Konsequenzen für den Bräutigam

Rund ein Jahr nach der Feier musste sich Galván vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Amtsmissbrauch. Ihm wurde zur Last gelegt, staatliche Mittel für private Zwecke verwendet zu haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Beamte seine Funktion überschritten hat. Das Urteil: 15 Monate Haft, allerdings auf Bewährung. Er muss also nicht ins Gefängnis – zumindest vorerst.

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