Kakaoknappheit

Gibt es 2020 keine Schokolade mehr?

15.02.2016

Klimawandel, Pflanzenkrankheiten und gesteigerter Konsum: zu den Gründen, warum es in den kommenden Jahren zur Kakaoknappheit kommen könnte.

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8,8 Kilo Schokolade essen Österreicher durchschnittlich im Jahr. Wenn die Prognosen von Marktanalytikern stimmen, werden wir uns die süße Sünde aber in den kommenden Jahren abgewöhnen müssen. Klimatische Veränderungen, Schädlingsbefall und die weltweit gesteigerte Nachfrage könnten bis 2020 dazu führen, dass Kakaoknappheit herrscht. Alleine im vergangenen Jahr wurden 70.000 Tonnen mehr Schokolade gegessen, als Kakao produziert wurde. Bis 2020 wird die Differenz sogar auf eine Million Tonnen ansteigen.

Bereits heuer führen die El Niño-Strömungen in Ecuador und die extreme Trockenheit in Westafrika zu beträchtlichen Ernteeinbußen. In Brasilien wurden 80 Prozent aller Plantagen seit 1980 durch Befall eines Pflanzenpilzes zerstört. Temperaturschwankungen, welche durch den Klimawandel verursacht wurden, führen oftmals dazu, dass Kakaoschoten absterben. Auch Pflanzenkrankheiten werden dadurch begünstigt.

Schoko wird teuer
Im vergangenen Jahr waren die Schokoladen-Preise bereits im Schnitt um fünf Prozent gestiegen. Laut dem Verband Schweizerischer Schokoladefabrikanten lag der Schokolade-Verbrauch in Deutschland im Jahr 2014 bei 12,2 Kilogramm pro Kopf und in Österreich deutlich niedriger bei 8,8 Kilogramm. Rund neun Kilo entspricht 90 Tafeln. Verbraucher müssen in diesem Jahr mit steigenden Preisen für Schokolade und andere Süßwaren rechnen. Wegen höherer Kosten für Kakao, Zucker und andere Zutaten seien weitere Preiserhöhungen zu befürchten. Wachsen konnten die Hersteller in den vergangenen Jahren vor allem im Ausland, wo der Appetit auf Süßwaren in vielen Ländern mit steigendem Wohlstand zulegte. Vor allem in Asien boomt derzeit der Schokolade-Konsum.

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