Mögliche schwere Folge-Erkrankung

Corona-Infektion: Lebensgefährliche Auswirkungen bei Kindern?

05.01.2021

Immer häufiger tritt eine seltene Krankheit bei jungen Menschen auf, die zuvor mit dem Covid-19-Virus infiziert waren.

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© Getty Images
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In Großbritannien infizierten sich die 43-jährige Jessica Walsh und ihr Sohn Logan im November mit dem Coronavirus. Beide schienen Glück gehabt zu haben, denn zunächst traten keine Symptome auf. Sechs Wochen später dann der Schock: Der siebenjährige Logan schwebte auf der Intensivstation in Lebensgefahr. Der Grund: Eine Krankheit namens PIMS (Pädiatrisches multisystemisches inflammatorisches Syndrom), die zu einer Überreaktion des Immunsystems und im schlimmsten Fall zu Organversagen führen kann. Logans Geschichte ist kein Einzelfall.

Schwere Corona-Nachwirkungen bei Kindern

Seit dem ersten Auftreten des Covid-19-Virus wurde die schwerwiegende Entzündungskrankheit bei Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 16 Jahren weit häufiger diagnostiziert. Wissenschaftliche Bestätigung gibt es noch keine, die Krankheit scheint aber mit dem Coronavirus in Verbindung zu stehen.

Bereits während der ersten Corona-Welle soll es laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten" (ECDC) hunderte Verdachtsfälle gegeben haben. Auch im Herbst und Winter wurden in Europa ungewöhnlich viele Kinder mit Entzündungssymptomen behandelt. Es scheint also, als wären auch Kinder von schweren Corona-Folgen nicht gefeit.

Wie erkennt man das PIMS-Syndrom?

Die Krankheit betrifft aller Wahrscheinlichkeit nur Kinder. Zu den häufigsten Symptomen zählen lang andauerndes Fieber, Durchfall und Bauchschmerzen. Auch Hautausschlag, Schwellungen und Bindehautentzündung können auftreten. Im schlimmsten Fall kann PIMS zu Herzproblemen und multiplem Organversagen führen.

Britischer Bub über den Berg

Der siebenjährige Logan aus England konnte die Intensivstation mittlerweile wieder verlassen. Er hat aber weiterhin mit Krankheitssymptomen zu kämpfen. Seine Mutter berichtet auf Facebook von Logans Leidensweg: „Er muss einen Berg Medikamente nehmen […] und es wird lange dauern, bis er vollständig geheilt ist, aber hoffentlich wird er irgendwann so weit kommen“. Logans Mutter Jessica Walsh will Corona-Infizierte vor der Entzündungskrankheit warnen: „Sie reden immer von den Alten und sagen oft, dass es junge Menschen nicht betrifft. Falsch!!! Es passiert nur Wochen später und niemand redet darüber!“. 

© Facebook / Jessica Jay Walsh

Ob PIMS wirklich eine Folge-Erkrankung des Coronavirus ist, wird sich zeigen. Tatsache ist, dass seit März weitaus mehr PIMS-Fälle gemeldet worden sind, als in den Jahren zuvor, die Patienten scheinen üblicherweise Covid-Antikörper in sich zu tragen.

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