"Akt der Solidarität"

Corona-Patient aus Montenegro nach Graz geflogen

30.04.2020

Der 52-jährige Arzt wird im Klinikum Graz behandelt. Außenminister Schallenberg betont: ''Österreich unterstützt Montenegro''.

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© Klinikum Graz
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Österreich übernimmt einen Covid-19-Intensivpatienten aus Montenegro. Es handelt sich um einen 52-jährigen Arzt, der am Klinikum Graz intensivmedizinisch betreut wird, wie das Außenministerium oe24 mitteilte. Der Hubschrauber des montenegrinischen Militärs landete am Donnerstagabend nach einem rund vierstündigen Flug in Graz.

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Der Außenminister von Montenegro, Srdan Darmanovic, habe am Mittwoch am späten Abend in einem Telefonat mit Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) um Unterstützung bei der Versorgung eines montenegrinischen Covid-19-Patienten ersucht. Durch die rasche und unbürokratische Zusammenarbeit zwischen dem Außenministerium, der österreichischen Botschaft in Podgorica, dem montenegrinischen Außenministerium, der steirischen Landesregierung und dem Klinikum Graz habe der Patient bereits am Donnerstagnachmittag von Montenegro nach Österreich transportiert werden können.

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"Trotz der Corona-Pandemie konnten wir die steirischen Krankenanstalten gut und sicher in ruhiges Fahrwasser bringen und verfügen über ausreichend Kapazitäten auf den Intensivstationen. Daher hilft die Steiermark gerne", erklärte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) in einer Stellungnahme.

Schallenberg ergänzte: "Durch die frühzeitig gesetzten restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sind wir in Österreich in der glücklichen Situation, dass wir uns nun aufgrund der konstant niedrigen Infektionszahlen schon über die ersten Lockerungen freuen können."

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Unbürokratische Zusammenarbeit zwischen Schallenberg und seinem montenegrinischen Amtskollegen.

Andere Länder befänden sich aber noch mitten in der Krise. "Deswegen ist dieser Akt der Solidarität für uns eine Selbstverständlichkeit. Auch in diesen schwierigen Zeiten stehen wir unseren Partnern am Westbalkan zur Seite", betonte Schallenberg, der den Ländern am Westbalkan die Versorgung von Intensivpatienten in österreichischen Spitälern angeboten hatte. Österreich hatte die Westbalkan-Staaten bereits zuvor mit medizinischen Produkten und anderen konkreten Hilfslieferungen im Kampf gegen Covid-19 unterstützt.
 

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