Nach Tod von Tochter Kati (27)

Eine Mutter erkämpfte Anti-Raser-Gesetze

13.03.2021

Nach dem Tod der Tochter kämpfte die Mutter um härtere Raser-Gesetze – mit Erfolg. 

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Salzburg. Katrin saß am Beifahrersitz, als ihr Lebensgefährte Julian am 10. April vergangenen Jahres den gemeinsamen Minivan auf der Wiener Bundesstraße in Richtung Salzburg lenkte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ein 24-Jähriger mit seinem Mercedes trotz Sperrlinie zu einem riskanten Manöver angesetzt und versucht, vor einer Kurve einen Lastwagen zu überholen. Es scheiterte. Und Julian hatte keine Chance, einen Zusammenstoß zu verhindern.


Julian wurde zweimal ­reanimiert, überlebte schwerst verletzt. Katrin starb an der Unfallstelle. Seither steht am Straßenrand ein Holzkreuz. Es ist Erinnerung und Mahnung zugleich. Auch der 24-Jährige verlor sein Leben.

"Nicht nur Zahl in der Statistik"


„Katrin soll nicht nur eine Zahl in der Statistik sein“, sagt Sabine Peterbauer. Damals schwor sie sich, dass der Tod ihrer Tochter Kati, so sinnlos er gewesen war, „nicht umsonst gewesen sein soll“.
Und die Mutter stand am 25. Juni des Vorjahres wieder an der Unfallstelle. Es wäre Katrins 28. Geburtstag gewesen. Eine Mahnwache, an der mehr als 200 Menschen teilnahmen. Auch die Politik war auf die Mutter aufmerksam geworden. Salzburgs Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) versprach, sich für eine härtere Gangart gegenüber Rasern einzusetzen. Selbst Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) meldete sich bei der Salzburgerin. Jetzt, knapp ein Jahr nach Katrins Tod, hat der Ministerrat ein fünf Punkte umfassendes Gesetzespaket beschlossen (siehe Kasten), das noch im Sommer in Kraft treten soll. Ein Paket mit höheren Strafen, längerer Dauer des Führerscheinentzugs.


Am 10. April wird Sabine Peterbauer wieder an der Unfallstelle stehen. Wieder werden 200 Menschen dabei sein. Fast 400 Luftballons wollte man dabei in die Luft steigen lassen. Einen für jedes Opfer, das es seit Katrins Tod im Straßenverkehr gab. Das wurde nicht genehmigt, doch jeder soll seinen Ballon mit nach Hause nehmen. Um derer zu gedenken, die wie Katrin ihr Leben verloren. Und um zu wissen: „Katis Tod ist nicht umsonst gewesen.“Harald Brodnig 

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