Ludwig über Bund weiter empört

Heute starten erste Corona-Flaniermeilen

09.04.2020

Der rot-grüne Koalitionsausschuss stritt bis tief in die Nacht über Hebeins Pläne.

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© apa/oe24
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Wien. ÖSTERREICH berichtete als erstes Medium im Detail über die konkreten Pläne für die neuen, heftig umstrittenen Corona-Begegnungszonen, die die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein plante.
Bis tief in die Nacht hinein stritt am Mittwoch der rot-grüne Koalitionsausschuss über das Projekt: „Hebein hatte wenig Ahnung von den Details, Ludwig wollte keinesfalls über die Bezirke drüberfahren. Es war kompliziert“, schildert ein ziemlich ratloser und empörter roter Sitzungsteilnehmer.
 
Heraus kam in den frühen Morgenstunden des Donnerstag ein Kompromiss: Hebein „bekommt“ die ersten vier Begegnungszonen schon heute – es sind, wie von ÖSTERREICH berichtet, die Rechte Bahngasse (3.), die Florianigasse (8.), die Hasnerstraße (16.) und die Schopenhauerstraße (18.). Schmallippig erklärte Stadtchef Michael Ludwig zu Hebeins Plänen: „Sie hat versichert, dass das funktionieren wird.“
 
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Heiterkeit. Heiterkeit herrscht über die Rechte Bahngasse: „Außer dass dort Promi-Chauffeure und die Fahrer von 40 Botschaften zufahren, ist die immer menschenleer“, ätzt ein Roter. Andere in der SPÖ, wie Hernals-Chefin Ilse Pfeffer, forderten für ihren Bezirk prompt auch Flaniermeilen, mussten das aber binnen Minuten zurückziehen.
 
Weitere Projekte. Kommende Woche folgen weitere Projekte: Alliiertenstraße und Pazmanitengasse, Kettenbrückengasse, Große Neugasse, Schaumburgergasse, Waltergasse, Graf Starhemberggasse, Kandlgasse, Hermanngasse, Fernkorngasse und Rotenhofgasse werden Flaniermeilen. In 20 ohnehin gesperrten Straßen wie der Habsburgergasse in der City ist Gehen auf der Fahrbahn erlaubt.
 
Freie Fahrt. Pikant: Parken in den Begegnungszonen, die bis Anfang Mai befristet sind, ist erlaubt. Wer mit den gestatteten 20 km/h dort durchfährt und „auf Parkplatzsuche ist“, kann eigentlich nicht bestraft werden...
 
„Demütigung der Wiener“. Was Ludwig wirklich erregte, ist die über Ostern andauernde Sperre der Bundesgärten: „Das ist eine echte Demütigung der Wiener.“
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