Corona-Ampel

Keine Verschärfungen trotz steigender Corona-Zahlen

16.09.2020

Heute tagen die sieben orangen Bezirke mit Kanzler und Gesundheitsminister. Trotzdem gibt es keine Verschärfungen.

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© Fotomontage: oe24; Quelle: APA; Getty Images
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Gestern wurde die Corona-Ampel offiziell umgeschaltet. Wie berichtet, sind nun sieben Bezirke – darunter Wien und Innsbruck – auf Orange geschaltet worden. 35 Bezirke stehen mittlerweile auf Gelb. Österreichweit stiegen die Coronavirus-Neuinfektionen auf 768 und liegen pro Kopf damit rund vier Mal so hoch wie in Deutschland.

Aber: Die Schaltung auf Orange und die Warnungen vor einem „höheren Infektionsgeschehen“ lösten gestern nichts aus. Der Ampel der Corona-Kommission fehlt schließlich nach wie vor die Rechtsgrundlage. Das heißt: Sie könnte gar keine Maßnahmen verordnen. Das sieht man neben den Schulen auch bei Universitäten und Events.

Heute haben sich Kanzler Kurz, Vizekanzler Kogler und Gesundheitsminister Anschober mit den Bürgermeistern und Chefs der sieben Bezirke zusammengesetzt und über Verschärfungen debattiert. Es wurde über bundesweite Maßnahmen angedacht, die Ampel soll nur noch eine reine Orientierungshilfe sein. „Das war teilweise ein bisschen verwirrend“, räumte Anschober am Abend in der ZiB2 ein. Die Ampel werde künftig auch nicht jede Woche umgestellt.

Nach dem Ministerrat trat die Regierung jedoch vor die Presse und verkündete, dass es - anders als bisher angenommen - keine weiteren Verschärfungen geben wird.

Schulen bleiben trotzdem offen

Eigentlich müssten in Bezirken, die auf Orange geschaltet wurden, Oberstufen und Universitäten auf E-Learning umstellen. Gestern erklärte aber Bildungsminister Heinz Faßmann, dass die Schulen in Wien, Innsbruck und fünf weiteren Bezirken, die von der Ampel-Kommission auf Orange gestuft wurden, weiter gelb bleiben würden. Damit geht der Unterricht vorerst normal weiter.

Faßmann kritisiert aber auch, dass die Tests an Schulen „zu lange dauern“ würden. Das Bio-Zentrum in Wien könne etwa 3.000 Tests am Tag machen. Das werde aber „nicht ausgeschöpft“.

Seit dem Schulstart – in Ostösterreich ging es vor einer Woche los – gab es 202 Infektionsfälle unter Schülern und 28 unter ­Pädagogen. Nur vier Prozent der Infektionsfälle stünden im Zusammenhang mit Schulen.

Das sind die Top 20 Corona-Hotspot-Bezirke

Gemessen an Infektionen pro 100.000 Einwohner sind folgende Bezirke in Österreich an der traurigen Spitze.

  • Innsbruck (T) 118,84
  • Wien 110,57
  • Dornbirn (Vbg.) 106,81
  • Kufstein (T) 82,06
  • Bludenz (Vbg.) 78,00
  • Imst (T) 74,93
  • Lilienfeld (NÖ) 69,74
  • Innsbruck-Land (T) 68,04
  • Schwaz (T) 64,38
  • Wr. Neustadt (NÖ) 61,84
  • Zwettl (NÖ )61,58
  • Krems/Donau( NÖ) 60,30
  • Neunkirchen (NÖ) 56,78
  • Eisenstadt (Bgld.) 54,66
  • Mödling (NÖ) 54,62
  • Baden (NÖ) 54,03
  • Wels (OÖ) 53,46
  • Feldkirch (Vbg.) 52,72
  • Linz-Land (OÖ) 47,91
  • Landeck (T) 47,34
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