Kurz im Interview:

"Zweite Corona-Welle ist ein realistisches Szenario"

04.05.2020

"Die Frage ist, ob es uns gelingt, die Situation unter Kontrolle zu halten", hält Kanzler Sebastian Kurz in einem aktuellen Interview eine zweite Infektions-Welle "für ein realistisches Szenario".

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"Wir merken, dass die ersten Geschäftsöffnungen keine negativen Auswirkungen auf unsere Infektionszahlen hatten. Die sind nach wie vor unter hundert Neuinfektionen pro Tag", ist der Kanzler im Interview mit der Schweizer Tageszeitung "Blick" vorsichtig optimitistisch. Allerdings sieht Sebastian Kurz die Möglichkeit, dass sich eine weitere Infektionswelle in Österreich ausbreiten könnte, als "realistisches Szenario": "Die Frage ist, ob es uns gelingt, die Situation unter Kontrolle zu halten, also die Ansteckungen regional einzugrenzen und Infizierte rasch zu isolieren, oder ob es wieder zu einem exponentiellen Anstieg kommt. Dazwischen gibt es viele Graustufen, die einen großen Unterschied machen."

Diese Einschätzung des Kanzlers würde auch erklären, warum noch immer am Einsatz von 2300 Miliz-Soldaten festgehalten werde, obwohl sich die ganze Nation bereits Richtung "neue Normalität" bewegt: Bisher fehlen noch immer konkrete Aussagen darüber, wie die Milizsoldaten in der jetzigen Situation eingesetzt werden - es wird zwar immer von einer "Übernahme sicherheitspolizeilicher Aufgaben" und von "Assistenzleistungen für die Gesundheitsbehörden" gesprochen, eine genauere Definition fehlt aber bislang. Klar ist nur, dass ein Teil der Milizsoldaten auch die bisher von Präsenzdienern geleisteten zusätzlichen Grenzschutz-Aufgaben übernehmen wird.

Bei unseren Nachbarn in der Schweiz beginnt bereits eine politische Debatte über die Sinnhaftigkeit des Armee-Einsatz in der Corona-Krise.

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