"Falsches" Posting

Facebook: Polizei-Razzia im Kinderzimmer

22.04.2013


Statusmeldung eines 14-Jährigen kam beim Staatsschutz nicht gut an.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

Dass Sicherheitsorganisationen wie die Polizei oder Geheimdienste bestimmte Einträge in Social Networks mitverfolgen, oder auf solche hingewiesen werden, sollte mittlerweile weitgehend bekannt sein. Ein 14-jähriger Deutscher hat davon aber offenbar noch nichts gehört. Deshalb wurde ihm und seiner Familie ein Facebook-Posting zum Verhängnis.

Beleidigendes Posting
Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hatte der Junge in einer Statusmeldung den renommierten Professor Holm Putzke beleidigt. Anlass für das abwertende Statement war, dass sich Holms davor als klarer Beschneidungsgegner ausgewiesen hatte. Dies kam bei der jüdischen Familie und vor allem bei ihrem Sohn nicht allzu gut an. Kurz nachdem das Posting online war, durchsuchten deutsche Beamte des Staatsschutzes das Anwesen der Familie. Holms erhielt nach seinem "Outing" zahlreiche beleidigende Mails. Doch dass ihn der 14-Jährige als "kleines dreckiges Vorhaut Schwänzchen" bezeichnete ging dem Professor zu weit. Er erstattete Anzeige, was zur Hausdurchsuchung führte.

Wahrscheinlich keine Strafe
Der Vorfall ereignete sich bereits im Jänner, kam aber erst jetzt ans Licht. Die Familie ging nämlich rechtlich gegen die frühmorgendliche Razzia, bei der auch ein Laptop aus dem Kinderzimmer mitgenommen wurde, vor und bekam schlussendlich auch Recht. Für die Durchsuchung gab es keinen gerechtfertigten Anlass. Laut  dem Bericht dürfte der 14-Jährige ungestraft davon kommen.

Fotos vom "Facebook-Smartphone" HTC First

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel