Hautgesundheit

Schnelle Hilfe bei Hautproblemen: SOS-Guide für den Sommer

10.08.2025

Unsere Haut leistet im Sommer Schwerstarbeit: Sie schützt, reguliert, schwitzt und wird dabei durch UV-Strahlen, Hitze und Pflegeprodukte stark gefordert. Sonnenbrand, 
phototoxische Reaktionen & Co.: Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen auf einen Blick.

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Sonnenbrand

Trotz Sonnenschutz passiert es schneller, als gedacht: Die Haut ist gerötet, brennt, spannt oder juckt. Das sind die typischen Symptome eines Sonnenbrands, medizinisch als UV-Erythem bekannt. Je nach Ausprägung spricht man von drei Schweregraden. Während bei Grad 1 meist eine Rötung und Hitzegefühl auftreten, bilden sich bei Grad 2 Blasen, und bei Grad 3 ist die Haut massiv geschädigt, begleitet von Fieber, Übelkeit oder Schwindel. Die wichtigste Sofortmaßnahme lautet: Raus aus der Sonne! Danach helfen kühle Umschläge, Aloe-vera-Gele, Dexpanthenol, oder Ringelblume. Auch ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, um die Regeneration zu unterstützen. Bei stärkeren Symptomen wie Blasenbildung, oder Fieber sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Entzündungshemmende 
Medikamente (z.B. Ibuprofen, Kortison) und antiseptische Verbände Linderung bringen.

Sonnenallergie

Bei dieser weit verbreiteten UV-Reaktion handelt es sich nicht um eine klassische Allergie, sondern um eine Überempfindlichkeit auf Sonnenlicht. Typisch sind juckende, gerötete Hautareale, kleine Bläschen oder Schwellungen, besonders an Schultern, Dekolleté oder Armen. Betroffen sind häufig junge Frauen mit heller Haut. In der Akutphase helfen kühlende Umschläge, entzündungshemmende Gele (mit Kortison) oder Antihistaminika. Um vorzubeugen, sollte man in den ersten Sonnentagen besonders vorsichtig sein, auf Parfum und Make-up verzichten und konsequent den richtigen UV-Schutz verwenden.

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Mallorca Akne

Obwohl der Name irreführt, handelt es sich bei dieser Hautreaktion nicht um klassische Akne, sondern um eine Sonderform der Sonnenallergie. Ausgelöst wird sie durch die Kombination von fetthaltigen Sonnencremes, körpereigenem Talg und UV-A-Strahlen. Das Resultat: entzündliche Knötchen, Juckreiz und kleine Pusteln meist an Rücken, Dekolleté und Schultern. Wer betroffen ist, sollte auf leichte, nicht fettende Sonnenschutzprodukte umsteigen und intensive Sonnenbäder meiden. Kalte Kompressen, beruhigende Gels und Antihistaminika bringen Linderung.

Hitzepickel

Wenn die Schweißdrüsen durch hohe Temperaturen und Feuchtigkeit überlastet sind, kann es zu hitzebedingten Hautausschlägen kommen, besonders bei Babys, Kleinkindern oder sportlich aktiven Erwachsenen. Die kleinen roten Pünktchen bzw. Bläschen entstehen meist in Hautfalten, am Rücken oder am Hals. Die beste Behandlung ist Kühlung, luftige Kleidung und das Meiden feucht-warmer Umgebungen. Bei Kindern helfen auch spezielle Lotionen mit Zink oder Heilerdemaske, um die Haut zu beruhigen.

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Phototoxische 
Reaktionen

Manche Medikamente, wie z.B. Antibiotika oder Entzündungshemmer, sowie Kosmetika oder Pflanzenstoffe (z.B. Johanniskraut) können in Verbindung mit Sonne phototoxische Reaktionen auslösen. Dabei entstehen starke Rötungen, Blasen oder Pigmentstörungen. Betroffene Stellen brennen wie ein schwerer Sonnenbrand. Wichtig ist es, die Haut gut zu schützen und bei Einnahme von potenziell fototoxischen Substanzen mit Ärztin/Arzt oder Apotheker:in Rücksprache zu halten. Bei akuten Beschwerden helfen kühlende Umschläge und kortisonhaltige Cremes.

Haut- und Pilzinfektionen

Feuchte Badekleidung und eng anliegende Kleidung fördern im Sommer Pilzinfektionen, ob Fußpilz, Scheidenpilz oder Hautpilz in der Leistengegend. Erste Anzeichen sind Jucken, 
Rötung und Brennen. Wichtig: nasse Kleidung rasch wechseln, empfindliche Stellen gut abtrocknen. Bei Verdacht auf Infektion helfen Antipilzcremes aus der Apotheke oder ärztlich verschriebene Mittel. 

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Fieberblasen

Starke Sonnenbestrahlung zählt zu den häufigsten Auslösern für Lippenherpes. UV-Strahlung schwächt das Immunsystem lokal und reaktiviert das Virus. Erste Anzeichen wie Kribbeln oder Spannen sollten ernst genommen werden. Dann helfen virenhemmende Cremes mit Aciclovir, oder Penciclovir. Wichtig: Lippen mit UV-Schutzstift schützen, besonders bei Berg- oder Wassersport, da dort die UV-Intensität erhöht ist.

Periorale Dermatitis

In den Sommermonaten neigt empfindliche Haut rund um den Mund und die Nase verstärkt zu kleinen Knötchen und Reizungen, oft ausgelöst durch übermäßige Pflege, fettige Cremes oder stark deckende Sonnenprodukte. Diese sogenannte Stewardessen-Krankheit heilt nur durch eine „Pflegepause“: Wasser statt Reinigungsmilch, kein Make-up, keine fetthaltigen Cremen. Eine begleitende dermatologische Behandlung mit antibiotikahaltigen Gelen kann nötig sein.

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