Beat the Heat
Hitze-Hacks: Diese Kühlungsstrategien bringen wirklich was!
14.07.2025Achtung Hitze: Sie ist für viele Menschen eine Herausforderung. Wer besonders aufpassen muss und ab wann es für den Körper gefährlich wird. Mit den besten Tipps gegen Überhitzung!
Die Sonne ist Lebensquelle und Stimmungsaufheller zugleich – sie fördert etwa die Bildung von Vitamin D und schenkt uns Licht und Wärme. Doch so wohltuend ihre Strahlen auch sind, bergen sie bei intensiver und anhaltender Einstrahlung ernstzunehmende Risiken. Vor allem im Hochsommer, wenn die Temperaturen steigen, steht der menschliche Körper vor besonderen Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, auf einen wirksamen Hitzeschutz zu achten – für die Haut ebenso wie für das allgemeine Wohlbefinden. Denn eines ist klar: Zu viel Sonne kann schnell zur Belastung werden.
Je wärmer, desto anstrengender
Je höher die Temperaturen klettern, desto anstrengender ist es für unseren Körper. Er muss dafür sorgen, dass seine Kerntemperatur stabil unter 37,1 Grad Celsius bleibt. Während Hitze bei gesunden Erwachsenen meist lediglich als unangenehm empfunden wird, kann sie für Kinder unter fünf Jahren und Menschen ab dem 60. Lebensjahr durchaus gefährlich werden.
Insbesondere bei kleinen Kindern ist Vorsicht geboten, da diese eine verminderte Fähigkeit zur Temperaturregulation haben und erst später zu schwitzen beginnen. Auch Menschen mit chronischen Krankheiten sind in dieser Zeit stärker gefährdet. Dehydration und Elektrolytverlust verschlimmern die Symptome vieler Erkrankungen, weshalb bei Verschlechterung unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden sollte. Menschen mit Diabetes sollten im Sommer Vorsicht walten lassen. Durch Dehydrierung kann es zu einem Ansteigen des Blutzuckerspiegels kommen, und auch die Wirkung von Insulin wird durch extreme Hitze beeinflusst.
Strategien gegen die Hitze
Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die Sommerhitze gut meistern. Wir haben sieben bewährte Tipps zusammengestellt, die dabei helfen, kühl zu bleiben und gesundheitliche Belastungen an besonders heißen Tagen zu vermeiden.
1 Richtig lüften
Tagsüber Fenster und Vorhänge schließen, um die Hitze draußen zu halten. Gelüftet wird am besten in der Nacht oder in den kühlen Morgenstunden.
2 Trinken, aber nicht zu kalt
Gerade an heißen Tagen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend. Als Richtwert gelten mindestens zwei Liter pro Tag – bei körperlicher Anstrengung in der Hitze sollte alle 15 bis 20 Minuten etwa ein Viertelliter Wasser getrunken werden. Am besten eignen sich stilles Wasser oder ungesüßte Tees. Zuckerhaltige oder alkoholische Getränke hingegen sollten vermieden werden. Auch eiskalte Getränke sind nicht ideal: Sie verlangsamen das Trinktempo, man trinkt dadurch weniger und regen den Körper zusätzlich zur Wärmeproduktion an – genau das Gegenteil dessen, was man erreichen möchte. Eiskalte Getränke können auch die Verdauung belasten.
3 Lockere Kleidung tragen
Am liebsten würde man sich ja bei großer Hitze jedes Stückchen Stoff vom Leibe reißen, tatsächlich ist es jedoch besser, lange, weite Kleidung zu tragen – auch wenn das zunächst unlogisch klingt. Wenn man helle, locker sitzende Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide trägt, verbessert sich die Luftzirkulation zwischen Haut und Stoff. Dadurch kann Schweiß besser verdunsten, was eine natürliche Kühlung bewirkt. Je luftiger geschnitten, umso besser. Helle Stoffe reflektieren zudem das Sonnenlicht und verhindern, dass sich der Körper zu stark aufheizt. Nasse Kleidung kann die Wärmeregulierung behindern, daher sollte sie zügig gegen trockene getauscht werden.
4 Siesta
Verlegen Sie körperliche Aktivitäten möglichst in die kühlen Morgen- oder Abendstunden, um die Belastung durch hohe Temperaturen zu verringern. In der heißen Mittagszeit – insbesondere zwischen 12 und 15 Uhr – ist es am besten, sich im Schatten oder in kühlen Innenräumen auszuruhen.
5 Lauwarm duschen
Bei Hitze erscheint eine kalte Dusche zunächst verlockend – doch eiskaltes Wasser führt dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, um die Wärme im Körperinneren zu halten. In der Folge wird die Haut stärker durchblutet, was das Schwitzen sogar noch verstärken kann. Besser ist eine lauwarme Dusche: Sie kühlt den Körper sanft ab, ohne Gegenreaktionen auszulösen. Auch kleine Abkühlungsrituale helfen effektiv: Ein feuchtes Tuch im Nacken, ein kühles Fußbad oder kaltes Wasser über die Handgelenke wirken erfrischend. Besonders wirkungsvoll ist ein sogenannter Armguss – eine Anwendung, die sich überall dort durchführen lässt, wo ein Waschbecken zur Verfügung steht. Dabei werden zunächst der rechte, dann der linke Arm mit kaltem Wasser begossen – jeweils von der Hand bis zur Schulter. Das belebt den Kreislauf, wirkt erfrischend, hilft bei Müdigkeit, Stress oder innerer Unruhe – und fördert ganz nebenbei die Konzentration und das Herz-Kreislauf-System, nicht nur an heißen Tagen.
6 Leicht essen
Frisches Obst, Gemüse und Salate sind bei hohen Temperaturen ideal – sie liefern nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern auch reichlich Flüssigkeit. Auch scharf gewürzte Speisen können helfen, die Körpertemperatur zu senken: Sie fördern die Durchblutung der Haut und regen das Schwitzen an, was eine natürliche Kühlung unterstützt. Interessant ist zudem, dass viele Menschen bei großer Hitze automatisch weniger Appetit haben. Der Grund: Der Körper reguliert die Kalorienzufuhr, um weniger Energie – und damit auch weniger Wärme – zu produzieren. Eine Studie zeigt, dass eine um 23 Prozent reduzierte Kalorienaufnahme die Körpertemperatur um bis zu ein Grad Celsius senken kann.
7 Kühle Räume nutzen
Grundsätzlich gilt an heißen Tagen, so viel Zeit wie möglich im Kühlen zu verbringen, sei es im Schatten oder im Haus. Halten Sie sich, wenn möglich, in klimatisierten Räumen auf. Alternativ Ventilatoren verwenden und eine Schüssel mit Eiswürfeln davorstellen, dadurch fühlt sich die Luft kühler an.
8 Kühlung durch Atmung
Shitali Pranayama (Anm.: Shitali bedeutet kühlend), eine yogische Atemübung, sorgt für eine rasche Kühlung des Körpers. Dabei sitzt man zunächst bequem in einer aufrechten Haltung, beispielsweise im Schneidersitz, dann formt man mit den Lippen ein „O“, streckt die Zunge aus und rollt sie längs ein. Dann atmet man über die Zunge einige Minuten lang ein und wieder aus. Gelingt es einem nicht, die Zunge einzurollen, kann man sie auch nur ausstrecken und mit offenem Mund atmen.