Privates Geheimnis

Boris Becker enthüllt Demenz-Drama: "Meine Mutter ging mir verloren"

10.09.2025

Tennis-Legende ganz offen: Im Gefängnis verlor ich meine Mutter an Demenz. 

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In seinem neuen Buch „Inside“ spricht Boris Becker erstmals offen über die schwere Krankheit seiner Mutter Elvira, die am 21. November 2024 im Alter von 89 Jahren in ihrem Haus in Leimen verstarb – nur einen Tag vor dem 57. Geburtstag ihres berühmten Sohnes.

Heimkehr aus dem Gefängnis 

Becker beschreibt, wie er nach knapp acht Monaten in britischer Haft am 15. Dezember 2022 nach Deutschland zurückkehrte. Fünf Tage nach seiner Abschiebung fuhr er gemeinsam mit seiner heutigen Ehefrau Lilian (35) nach Leimen, um seine Mutter zum ersten Mal seit seiner Inhaftierung wiederzusehen.

„Noch nie war ich so lange von ihr getrennt gewesen“, schreibt Becker. Doch die Freude über das Wiedersehen mischte sich mit Sorge: „Ich wusste, dass ihre Demenz immer stärker wurde. (…) Um ehrlich zu sein, hatte ich sogar ein wenig Angst.“

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Gespräche, die im Kreis liefen

Elvira Becker, die ihren Sohn stets beschützen wollte, bestand an diesem Tag darauf, die kleine Familie zum Essen einzuladen. Immer wieder wiederholte sie den Satz: „Kein Problem, ich bezahle, ich bezahle.“

Für Becker eine schwierige Erfahrung: „Man kann mit seiner Mutter nicht wirklich über die Erfahrungen im Gefängnis sprechen. (…) Es gehört zu den Symptomen der Demenz, dass der Erkrankte sich oft wiederholt. So war es auch bei meiner Mutter.“

Er erinnert sich daran, wie Elvira Geschichten mehrfach von vorn erzählte. „Das kann für den Zuhörer schnell frustrierend werden. (…) Die Vergangenheit war für sie lebendiger als die Gegenwart. (…) Aber sie konnte mir nicht sagen, was gestern passiert war.“

Der bittere Abschied

Auf der Rückfahrt nach diesem Besuch habe Becker erkannt, dass seine Mutter ihm entglitt – nicht körperlich, aber emotional. „Mir wurde klar: Meine Mutter ging mir verloren. (…) In der gemeinsamen Zeit, die uns noch blieb, würde sie vieles nicht mehr mitbekommen. Das ist die Realität der Demenz. Man lebt in seiner eigenen undurchdringlichen Blase.“

Am 21. November 2024 verlor Boris Becker seine Mutter endgültig.   

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