Sie bleibt "daheim"

Gesetzes-Schlupfloch: Kein Grab für Ingrid van Bergen

30.11.2025

Ex-Dschungelkönigin Ingrid van Bergen (†92) bleibt – ganz nach Wunsch – im Kreis ihrer Liebsten. Ihre Urne wird nicht beigesetzt. Statt auf einem Friedhof landet die Asche der Schauspiel-Ikone zunächst in ihrem niedersächsischen Bauernhaus. Später soll sie an Tochter Andrea weitergereicht werden

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Ein ungewöhnlicher Plan – denn in Deutschland gilt eigentlich strenger Friedhofszwang. Aber es gibt einen legalen Ausweg, der die Familie nun vor rechtliche Probleme bewahrt: Der Weg führt über die Schweiz. Van Bergens engste Vertraute Linda Schnitzler, seit 1977 an ihrer Seite, erklärt gegenüber der deutschen "Bild"-Zeitung: "Ingrid wird in Lübeck eingeäschert. Danach bekomme ich die Urne. Sie steht erst einmal in der Bibliothek – genau dort, wo auch ihr Krankenbett zuletzt war." Später soll die Asche an Tochter Andrea (68) im Allgäu übergehen.

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Eigentlich hatte die TV-Legende sich gewünscht, dass ihre Asche über dem Starnberger See verstreut wird – ihrer geliebten Wahlheimat. Doch Schnitzler sagt: "Das ist in Deutschland nicht erlaubt. Wir können ihr diesen letzten Wunsch leider nicht erfüllen." Denn: Eine Urnen-Seebestattung ist hierzulande ausschließlich an Nord- und Ostsee möglich. Die private Aufbewahrung einer Urne ist laut deutschem Bestattungsgesetz ebenfalls verboten. Doch die Familie nutzt nun einen offiziellen, straffreien Sonderweg.

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Die letzte Etappe der Urne übernimmt das Unternehmen "Oase der Ewigkeit", gegründet vom Friedhofsträger Dietmar Kapelle (81). Sein Modell kombiniert deutsches und schweizerisches Bestattungsrecht – völlig legal. Kapelle zur "Bild": "Der Weg führt über die Schweiz und kostet 490 Euro. Unsere Partner sind die deutschen Bestattungsinstitute. Angehörige erhalten von mir einen Grabplatznachweis für die Schweiz. Damit wird die Urne zur unbegrenzten Abschiednahme herausgegeben."

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Der Clou: In der Schweiz gilt ein Verstorbener bereits als bestattet, sobald die Urne Angehörigen übergeben wird. Kapelle meldet dies anschließend dem deutschen Krematorium – und die Familie darf die Urne behalten. Rund 7000 bis 8000 Menschen pro Jahr nutzen in Deutschland diesen Weg. Mehr als 2000 Bestatter arbeiten mit Kapelle zusammen.

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