Mafia-Zeuge spricht

Ist Gianni Versace gar nicht gestorben?

07.09.2011

Mafia-Buch "Metastasen": Was Kronzeugen über Versace-Mord sagen.

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"Metastasen. Ein Kronzeuge der 'Ndrangheta enthüllt die Geheimnisse des größten Familienunternehmens der Welt" heizt die Spekulationen um den Tod des 1997 verstorbenen Designers Gianni Versace an. Ist er am Ende gar nicht gestroben?

Denn eines der zentralen Themen des ersten Teils des Buches betrifft die Ermordung des Modeschöpfers Gianni Versace in den USA. Giuseppe Di Bella, der eigenen Angaben zufolge beauftragt wurde, die Urne mit Versaces Asche zu stehlen, sagt, dass er Mafia-Boss Franco CocoTrovato mit Versace gesehen hat.

Unterschiedliche Thesen
Filippo Barreca, ein ehemaliges Mitglied der Führungsriege der 'Ndrangheta, und Di Bella meinen übereinstimmend, dass Versace Schulden bei der kalabresischen Mafia hatte. Di Bellas Hypothese klingt abenteuerlich: Versace habe seinen eigenen Mord fingiert, um der Schuldenfalle zu entkommen. Barreca vermutet einfach, dass Versace seiner Verbindlichkeiten wegen getötet wurde.

Dazu zwei Fakten: Die Familie Versace bestritt immer kategorisch alle Vorwürfe, die in diese Richtung gehen. Auch Verwicklungen in Geldwäsche-Geschäfte für die 'Ndrangheta wurden dem Modeschöpfer nie nachgewiesen. Sein Mörder, der Callboy Andrew Cunanan, wurde selbst ermordet.

Ermittlungen
Die italienischen Behörden scheinen sich für die Behauptungen in dem Enthüllungsbuch zu interessieren. Wie bild.de berichtet, wird der Fall untersucht. Der italienische Oberstaatsanwalt Nicola Gratteri dazu: "Es gibt frische andauernde Ermittlungsverfahren, um zu prüfen, ob Versace lebt."

Versace ist nur ein - wenn auch aufgrund der Prominenz des Modeschöpfers spektakulärer - Aspekt des Buches. Di Bella erzählt auch, wie die 'Ndrangheta Politik zu machen versucht und dabei trotz ihrer süditalienischen Herkunft enge Kontakte zur rechtspopulistischen Lega Nord pflegen soll, die separatistische Ziele verfolgt. Oder dass die Kalabresen sogar in Mailand Politiker kaufen.

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