Unglücksrabe

Lindsey Vonn: Drama ohne Ende

26.11.2013

Comeback veschoben: Kurz vor erstem Rennen nach Pause stürzte sie wieder.

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© Getty Images
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Es ist wie verhext! Beim Weltcuprennen in Beaver Creek sollte Skistar Lindsey Vonn ihr Comeback feiern. Zum ersten Mal nach dem Kreuzbandriss, den sie sich im Februar bei der Ski-WM in Schladming zugezogen hatte, wollte sie wieder an den Start gehen. Doch dann das! Keine zwei Wochen vor dem wichtigen Rennen in ihrer Heimat stürzte die Amerikanerin beim Training erneut schwer. Ein Twitterfoto zeigt sie auf einen Coach gestützt im Zielhang. Kein gutes Zeichen.

Und tatsächlich: Sie kann schon wieder nicht antreten. Vonn zog sich einen Teilabriss des rechten vorderen Kreuzbandes zu, außerdem eine Prellung im Knie, Schürfwunden im Gesicht und eine Schulterstauchung. Sie hatte dabei sogar ein kleines Quäntchen Glück. Lindsey ist glimpflicher davon gekommen, als zunächst befürchtet, und kann sich noch Hoffnungen auf eine Rückkehr in dieser Saison machen.

Lindsey im Pech
Es sieht fast so aus, als wäre aus der gefeierten Ski-Queen ein richtiger Pechvogel geworden. Einst wurde fast alles, was Lindsey Vonn anfasste zu Gold, oder zumindest Silber. Jetzt jagt bei ihr ein Drama das nächste. Es begann vor zwei Jahren, mit dem privaten Scheitern: die Trennung nach nur vier Jahren Ehe mit Ex-Skirennläufer Thomas Vonn und der Rosenkrieg um den gemeinsamen Besitz (darunter ein 1,1-Millionen-Euro-Haus in Park City) inklusive.

Depression
Pause wollte die Athletin sich damals keine gönnen. Kaum getrennt stand Lindsey Vonn schon wieder auf der Skipiste, wie ein Stehaufmännchen. Kein Wunder, dass die 29-Jährige so blitzschnell in die Krise raste, wie es bei ihr sonst nur den Steilhang hinuntergeht.

Ein Jahr später gestand Lindsey dem US-Blatt People: „Alles an meinem Leben erscheint allen so perfekt, aber ich muss kämpfen wie jeder andere auch.“ Sie leidet seit ihrer Jugend unter Depressionen, nimmt schon jahrelang Medikamente. Das Skifahren war immer ihr Ventil: „Ich heulte mich in den Schlaf, aber am nächsten Morgen stand ich auf dem Berg und fühlte mich gut.“

Ende 2012 schien es endlich wieder in allen Bereichen bergauf zu gehen: Lindsey Vonn fand eine neue Liebe. Gut, dass es ausgerechnet Rekord-Seitenspringer Tiger Woods (37) sein musste, bereitete vielen Kopfzerbrechen. Aber allen Unkenrufen zum Trotz haben die beiden scheinbar ihr Glück gefunden.

Aber dann kam der WM-Sturz. Zumindest war der Golfprofi Lindsey eine große Stütze. Er wachte an ihrem Bett, half ihr durch Tiefs und das harte Training für ihre Rückkehr in den Skizirkus.

Kämpfernatur
Auch jetzt, nach der zweiten Verletzung, denkt Vonn nicht ans Aufgeben. Als sie sich via Facebook bei ihren Fans für die lieben Worten und Genesungswünsche bedankte, zeigte sie einmal mehr, was für eine Kämpferin in ihr steckt: „Die Reha läuft gut“, schrieb Lindsey, „und ich arbeite so hart ich kann daran, dass ich in ein paar Wochen in Lake Louise fahren kann.“ Nichts kann sie davon abhalten, sich wieder aufzurappeln und weiter für ihren großen Traum zu kämpfen – die Olympischen Spiele in Sotschi (7. bis 23. Februar 2014). Sie verspricht: „Macht euch keine Sorgen, das ist nur ein vorübergehender Rückschlag.“

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© Reuters

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