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Posh: "Du schlecht gelaunte Kuh"

19.06.2012

Image-Wandel: Victoria ist Ruf als griesgrämige Designerin satt.

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© AP, Photo Press Service, www.pps.at
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Kennt man nur das Geraschel aus dem medialen Blätterwald, könnte man meinen, Victoria Beckham sei komplett verrückt. Beispiele gefällig? Bitte sehr! Um schön zu bleiben, schmiere sich die 38-Jährige angeblich – igitt, igitt! – Schafsplazenta ins Gesicht. Ein bisserl weniger grauslig, aber nicht minder irr ist die Meldung, dass Victorias Hauspinscher namens Harry Frauchens Designerklamotten ausführt, wenn er mal für kleine Hündchen muss. Dies übrigens, soviel Stil muss sein, am liebsten im Kleinen Schwarzen...

Nein, sympathisch war sie uns noch nie, dieser exzentrische Frau Beckham. Was glaubt sie eigentlich, wer sie ist? Heiratet einen Star-Kicker, bekommt mit ihm vier süße Kids und versucht nun auch noch, Karl Lagerfeld & Co. die Show zu stehlen! Und das auch noch äußerst miesepetrig, denn Victoria lächelt praktisch nie. "Die Bewegungen ihres beängstigend schlanken Körpers sind eckig, den Mund hat sie scheinbar seit Jahrzehnten zu einer beleidigten Schnute gezogen, als habe sie eine kleine Zitronenscheibe darin versteckt“, ätzt das deutsche Hochglanz-Magazin Interview in seiner aktuellen Ausgabe.

"Ich kreierte diese Person...“
Gemein? Iwo, denn Beckham kommt als cool inszeniertes Covergesicht nicht nur auf zig Fotoseiten vor, sondern auch verbal. Und zwar in jenem Interview, das der Modekritiker Tim Blanks, seines Zeichens ein Freund Victorias, geführt hat. Er schwärmt jedenfalls von einer schüchternen, bescheidenen, bodenständigen und selbstironischen Frau hinter jenem eisernen Vorhang, ohne den sie ihren Werdegang – Spice Girs, Fußballerfrau etc. – wohl nicht so unbeschadet überstanden hätte. "Ja, ich kreierte diese Person“, sagt Frau Beckham über ihr säuerliches Über-Ich. „Doch ich bin total anders.“ Dass sie auf allen Red-Carpet-Fotos stets eine Sieben-Tage-Regenwetter-Miene zur Schau trägt, bestreitet sie nicht mal selbst. Schlimm sei nur, dass die Menschen glauben, sie sei tatsächlich immer mies drauf. "Wenn ich diese Bilder sehe, geht es mir ja genauso. Ich schaue sie an und denke: 'Um Gottes Willen, du schlecht gelaunte Kuh!‘“ Victoria, offen und ehrlich wie nie...

Für ihr Leben im elitären Klub der Schönen und Reichen bedanke sie sich übrigens jeden Morgen artig beim lieben Gott. "Ich wache wirklich jeden Morgen auf, kneife mich und sage Danke.“ Ja, Victoria ist happy, auch wenn sie dies nicht zeigt. "Niemand sieht, wie glücklich ich zurzeit bin“, betont das Ex-"Spice Girl“. Denn Beckham weiß ganz genau, was sie kann – und was nicht. Singen zum Beispiel, auch wenn sie ein Teil der berühmten Girl-Band war. "Lag mein echtes Talent in der Musik? Ich glaube nicht. Mit den anderen Spice Girls funktionierte das ganz gut. Aber mein Gesang klingt in meinen Ohren heute noch komisch. Ehrlich gesagt bin ich eher aus Versehen zur Musik gekommen. Eigentlich wollte ich Tänzerin werden...“

"Kids machten besseren Menschen aus mir“
Gar nicht merkwürdig hingegen klingt es, wie es daheim bei Beckhams zugeht. Sehr normal nämlich, fast wie bei unsereins, wie uns Victorias Bester, ihr Ehemann David, glauben lassen möchte. „Wenn ich heimkomme, zeigt mir Victoria sofort all die aufregenden Kleider und Taschen, die sie rausbringen will“, erinnerte er sich kürzlich in einem Interview. "Und dann sage ich langweilige Dinge wie: ‚Ich wurde heute getreten‘.“

Damit die Liebe trotz vier entzückender Kids – Brooklyn ist 13, Romeo neun, Cruz sieben und Harper elf Monate alt – nicht auf der Strecke bleibt, vertschüssen sich Victoria und David übrigens einmal pro Woche zu einem lauschigen Dinner. "Nur wir zwei“, grinst David. Wie gut dieses Rezept funktioniert, beweist jene Tatsache, dass die Beckhams an ihrem 13. Hochzeitstag, den sie am 4. Juli feiern, angeblich ihr Ehegelübde erneuern wollen. Mehrfach hält nämlich besser...

Wie auch immer, die Familie steht bei Victoria jedenfalls an erster Stelle. Besonders vernarrt ist sie übrigens in ihre süße Tochter Harper, die schon mit elf Monaten der Liebling aller Fashionistas ist. "Harper ist toll. Sie begleitet mich überallhin. Die Jungs machen lieber Sport mit David, aber sie ist meine kleine Seelenverwandte. Und sie hat eine alte Seele“, schwärmt die Mama. "Alle meine vier Kinder haben einen besseren Menschen aus mir gemacht, vor allem aber Harper.“ Am 10. Juli feiert Vickys kleiner Star übrigens seinen ersten Geburtstag. Natürlich mit schicker Party, während der Harper auch gleich getauft werden soll.

"Die Leute wären überrascht...“
Das klingt ein wenig abgehoben, doch Mama Victoria will dennoch keinen Super-Duper-Luxus-Lifestyle pflegen, sondern einen stinknormalen Großfamilien-Alltag leben. "Wenn die Leute mal einen Tag mit David und mir verbringen würden, wären sie überrascht. Wir stehen morgens auf, ich bringe Brooklyn zur Schule und David die anderen beiden, dann arbeite ich. Abends machen wir es genau umgekehrt: Er holt Brooklyn ab und ich die Kleinen. Dann machen wir Abendessen. Ein ganz normales Familienleben also.“

Bei der Kindererziehung seien David und sie übrigens sehr konsequent. "Wir verwöhnen unsere Kinder nicht, außer mit unserer Liebe“, ist Victoria stolz. Und: "Unsere Jungs haben gute Manieren. So sind David und ich erzogen worden, und das geben wir weiter.“

Designerin der Stunde
Ja, Victorias Familie ist herzeigbar. Genauso wie ihr Mode, die mittlerweile ganz Hollywood trägt. Obwohl sie von Lagerfeld & Co. anfangs nur milde belächelt wurde, wird sie nun endlich ernst genommen in jener Branche, vor der Beckham immer noch großen Respekt hat. "Es kostet sehr viel Zeit, ich sehe meine Kinder selten. Ich habe wirklich eine Menge Herzblut in die Sache investiert“, erklärt sie. "Und die Anerkennung in dieser echt harten Branche bedeutet mir sehr viel.“

Doch die Startschwierigkeiten hat Victoria nicht vergessen. Auch die Maske, die sie sich deswegen zulegte, setzt sie immer noch auf – zum Schutz ihres wahren, unsicheren Ichs. "Es gab schwierige Zeiten, aber ich habe sie zu nutzen versucht, indem ich den Kopf eingezogen und gearbeitet habe. Deswegen brauche ich diesen Schutz: damit niemand mein wirkliches Ich sehen kann. Denn ich bin verletzlich und unsicher.“ Wer hätte das gedacht – Frau Beckham, ein Mensch wie du & ich!

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