Ausstellungs-Jahr 2013

Lucian Freud, Matisse und Wolken

27.12.2012

Mit Personalen zu Max Ernst, Franz West und Kokoschka warten Museen 2013 auf.

Zur Vollversion des Artikels
© Succession Matisse/VBK, Wien 2012
Zur Vollversion des Artikels

Große Personalen und ungewöhnliche Themenausstellungen prägen das Ausstellungsjahr 2013. Einen besonderen Höhepunkt und eine Österreichpremiere bringt das Kunsthistorische Museum Wien (KHM) mit der Ausstellung zu Lucian Freud, die dieser noch selbst mitgeplant hat. Große Werkschauen gibt es aber auch mit Max Ernst und Matisse in der Albertina oder Franz West im Wiener Museum für Moderne Kunst (mumok). Thematischer geht es etwa das Leopold Museum an und wechselt von nackten Männern zu Wolken, im Belvedere widmet man sich dagegen dem Pomp des Barock. 2013 ist aber auch ein Jahr der Wiedereröffnungen: Glanzlichter sind hier die Kunstkammer und das Wiener Stadtpalais Liechtenstein.

Barockes im Belvedere
Im Belvedere wird es im Februar 2013 erst einmal pompös: "Barock. Since 1630" fängt bei der glanzvollen, luxuriösen Pracht der Regierungszeit Maria Theresias an, zeigt aber auch die Wiederbelebung des Barock im Historismus und den Einfluss auf spätere Künstler. Weitere Höhepunkte der Saison werden ein Ausflug zur Wechselwirkung zwischen Friedensreich Hundertwasser und Japan sowie "Dekadenz", die ab 21. Juni die Positionen des Österreichischen Symbolismus zeigt. Im 21er Haus widmet man sich ab 21. Mai dem Skulpturenwerk Bruno Gironcolis im Kontext des Werks internationaler Künstler.

Wolken in der Albertina
Wolken statt nackter Männer beschäftigen das Leopold Museum 2013: "Bilder zwischen Himmel und Erde" fängt ab 22. März Wolken von 1800 bis heute, zwischen Romantik und Fotografie ein. Ausgewählte Meisterwerke von Künstlern wie William Turner, Claude Monet oder Gerhard Richter stehen im Zentrum. Die zweite Hälfte des Jahres gehört Oskar Kokoschka - in Kooperation mit der Angewandten und dem Oskar-Kokoschka-Archiv bemüht man sich ab 4. Oktober um einen neuen Zugang zum "sensiblen Titan". Dabei werden nicht nur Gemälde und Grafiken des Künstlers, sondern auch Fotografien aus seinem Leben gezeigt.

Kunshistorisches Museum setzt auf Pyramiden
Einige Highlights des Kunstjahres 2013 bringt das KHM. "Giza. Im Schatten der Pyramiden" versetzt in die Zeit des alten Ägyptens (ab 22. Jänner). Ende Februar wird schließlich nach mehrjähriger Umbauzeit die Kunstkammer neu eröffnet, die in 20 Räumen 2.200 Objekte aus den kaiserlichen Schätzen - darunter auch die bekannte Saliera - präsentieren wird. Im Oktober bringt das KHM erstmals Werke von Lucian Freud, Enkel von Sigmund Freud und einer der wichtigsten Porträtmaler der Welt, nach Österreich. Die Schau "Lucian Freud" versammelt einige der berühmtesten Gemälde des Malers, die vor seinem Tod 2011 von ihm selbst ausgewählt wurden.

Palasi Liechtenstein wieder offen
Eine weitere Neueröffnung wartet am 9. April in der Wiener Bankgasse: Das Stadtpalais der Familie Liechtenstein wird nach über vier Jahren umfassender Renovierungsarbeiten wieder eröffnet. Auch im Museum für Angewandte Kunst (MAK) stehen die Zeichen im kommenden Jahr auf Vorbereitung und Erneuerung: Im Mai wird nicht nur die neu aufgestellte Schausammlung des MAK eröffnet, auch Kuratorin Pae White wird mit einer eigenen Schau "Orllegro" vertreten. Am Ende des Jahres besinnt man sich mit "Focus Historismus. Geschichte als Labor der Moderne" auf die Kernkompetenzen des Museums. Zwischendurch wird es in der MAK-Ausstellungshalle fernöstlich ("Eastern Promises. Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien" ab 5. Juni), fahrradfreundlich, ("Tour du Monde. Fahrradgeschichten" ab 14. Juni) und freigeistig ("Nomadic Furniture 3.0. Neues befreites Wohnen" ab 12. Juni).

Albertina mit drei Blockbuster-Schauen

Gleich drei potenzielle "Blockbuster"-Schauen plant die Albertina für das kommende Jahr: Ab Jänner ist die erste Max Ernst-Retrospektive in Österreich zu sehen, es ist die zweitteuerste Ausstellung in der Geschichte des Museums. Im Herbst (ab 20. September) wird die Bühne für "Matisse und die Fauves" bereitet - 50 Leihgeber steuern zu der Ausstellung bei, die nicht nur Matisse, sondern auch seine Freunde und Wegbereiter der Moderne beleuchtet. Dazwischen wird ein bisschen gefeiert: 10 Jahre "Albertina Neu" sind Grund genug, ab 14. März die Meisterwerke der Albertina hervorzuholen und mit Bosch, Bruegel, Rubens und Rembrandt das Jubiläum zu zelebrieren.

Jüdisches Museum feiert Geburtstag

Auch im Jüdischen Museum Wien wird 2013 Geburtstag gefeiert: Anlässlich des 25-jährigen Bestehens wird am 18. November die neue Dauerausstellung eröffnet, die neben der Wiener jüdischen Geschichte vom Mittelalter bis zur Shoah auch die Nachkriegszeit bis heute beleuchten wird. Ab 20. März wird es im Palais Eskeles in der Dorotheergasse mit "Alles meschugge? Jüdischer Witz und Humor" lustig, bevor sich die Ausstellung "Richard Wagner und das jüdische Wien" zum 200. Geburtstag des Komponisten mit dem modernen Antisemitismus und Wagners Einfluss auf die Kunst der Wiener Jahrhundertwende auseinandersetzt.

mumok mit fantastischem Sozialismus

Franz West, Albert Oehlen und ein wenig "fantastischer Sozialismus" begleiten das mumok im neuen Jahr. Auftakt ist am 22. Februar mit gleich zwei der Jahreshöhepunkte: "Franz West - Wo ist mein Achter?" zeigt rund 30 "Kombi-Werke", in denen West Einzelwerke zu neuen Arbeiten zusammenführt. Im "Fantastischen Sozialismus" verbindet dagegen die Wiener Künstlerin Verena Dengler fantastischen Realismus und realen Sozialismus. Am 13. Juni eröffnet das mumok eine Überblicksschau zum deutschen Maler Albert Oehlen, bei der auch erstmals ein neuer Bildzyklus gezeigt wird.


 
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel