Ja, nein, vielleicht

Doris KNECHT: Willst du mit mir gehen?

27.07.2025

Neuer Roman der österreichischen Autorin ist da.

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© Heribert Corn
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Die österreichische Schriftstellerin und Journalistin Doris Knecht schreibt in ihren Romanen über Lebensrealitäten, flicht gelegentlich autobiografische Elemente ein, die sie mit Fiktion mixt. Ihre Texte, zuletzt haben wir "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" (2023) mit Vergnügen gelesen, baut sie sehr nah am echten Leben. Knecht scheut sich nicht, die jahrelang von der Literatur verpönten Frauen mittleren Alters (danke, endlich!) in den Fokus zu stellen.

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"Ja, Nein, Vielleicht" heißt der brandneue Wurf und der Titel deutet schon auf den Inhalt. Schon in der Schule haben wir gelernt, bei Liebesbrieferl diese drei Wahlmöglichkeiten anzugeben. Auch später wünschen wir uns mitunter oft, zwischen den Polen Ja und Nein einen geschmeidigen Mittelweg beschreiten zu können, denn das Leben ist halt selten das eine oder das andere.

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Das Buch dreht sich um eine Autorin, die sich ihr Leben zwischen einer kleinen Stadtwohnung und einem etwas maroden Landhaus eingerichtet hat.

Die Scheidung vom Ehemann ist lange durch, die Kinder sind groß und brauchen, anders als ihre Schwestern, keine Umhätschelung mehr. Sie hat einen Hund und ja, der Zahn der Zeit nagt nicht nur metaphorisch an ihr, wie sie uns rasch wissen lässt und damit das Thema älter werden schonungslos aufs Tablett bringt. Dann trifft sie auf ihre Jugendliebe Friedrich... und muss sich die Frage stellen, was das für sie bedeutet, welches Kasterl sie quasi ankreuzen soll, ob sie mit ihm gehen will oder doch vielleicht "alleine" bleibt.

Knechts Geschichten rücken aber mitnichten Liebesentscheidungen ins Zentrum, was eine Wohltat ist. Sie drehen sich um das Leben in allen Facetten. Unaufgeregt, sprachlich präzise und einen Nerv (hier ist nicht der Zahn gemeint) treffend, ist dieser Roman ein Must-Read in diesem Sommer. 

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