Konzertreigen

Marianne Faithfull zeigt sich intim in Wien

27.05.2013


Mit selten performten Liedern ab 3.6. im Stadttheater  Walfischgasse.

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Marianne Faithfull gilt längst als Ikone der britischen Popmusik. Ab 3. Juni streift sie an fünf Abenden in intimem Rahmen, begleitet nur von ihrem Gitarristen, im Wiener Stadttheater Walfischgasse durch ihre Karriere. "Ich bringe Songs, die ich sonst bei Konzerten kaum oder gar nicht singe. Das ist eine sehr schöne Show", schwärmte die 66-Jährige im Gespräch mit der APA.

Auch alte Songs mit dabei
Natürlich werden einige Hits dabei sein, betonte Faithfull. "Wenn auch vielleicht weniger, als bei den 'normalen' Konzerten. 'Broken English' und 'As Tears Go By' dürfen nicht fehlen. Es hängt natürlich vom jeweiligen Abend ab, was ich singe. Ich ändere das Programm manchmal ein wenig." Zwischen den Stücken plaudert Faithfull ein bisschen über die Lieder. "Zum ersten Mal haben wir das Programm im Februar in Paris in einem Jazz-Club vorgestellt - das war wunderbar", sagte sie. Der Rahmen und die Inszenierung würden ihr Freude bereiten: "Große Tourneen und große Bühnen sind eigentlich nicht meins. Da fühle ich mich nicht so ganz wohl. OK, ich spiele immer wieder auch ein paar größere Rock-'n'-Roll-Shows, aber nur, wenn das Umfeld passt."

50 Jahre 'As Tears Go By'  
Demnächst feiert die einstige Muse der Rolling Stones ein besonderes Jubiläum. "Nächstes Jahr jährt sich die Veröffentlichung meiner Single 'As Tears Go By' zum 50. Mal", erzählte Faithfull nicht ohne Stolz in der markanten Stimme. "Ich habe seit damals konstant gearbeitet - mit Ausnahme jener Zeit in den 60ern, als ich krank war", spielte sie auf ihre drogenbedingte Auszeit an. "Ich plane für 2014 ein Album und eine Tournee. Ich schreibe gerade Lieder, fünf Songs sind fertig. Und ich werde einen Fotoband herausbringen, eine Art Biografie in Bildern." "As Tears Go By" ist ein Song der Stones, die gerade unter dem Motto "50 Years + counting" durch die Lande ziehen. Plant Marianne Faithfull eines der Konzerte zu besuchen? "Nein", so die rasche Antwort der Künstlerin. "Nicht weil ich sie nicht mag, ich liebe die Stones. Aber sie sind nicht mehr Teil meines Lebens und ich habe gar keine Zeit."

"Broken English" bedeutendes Album für Faithfull  

Von "Broken English", dem vielleicht bekanntesten Tonträger der Sängerin, erschien kürzlich eine "Deluxe Edition". Faithfull: "Das war natürlich ein sehr wichtiges Album für mich. Es hat meine Karriere gerettet, keine Frage. Meine Karriere teilt sich in zwei Teile: auf vor 'Broken English' und danach." Marianne Faithfull hat über die Jahre wiederholt mit angesagten Kollegen kooperiert. Die Zusammenarbeit mit Acts wie Metallica ("The Memory Remains") suche sie weder, um sich inspirieren zu lassen, noch um in die Schlagzeilen zu kommen: "Darum geht es nicht. Ich habe es gemacht, weil sie mich gefragt haben. Das war der einzige Grund. Weil das nette Burschen sind."

Grand Dame der Pop-Musik
Fest steht, dass Faithfull längst als Grand Dame der Popmusik gilt. "Ich denke darüber nicht allzu viel nach", meinte sie nach ihrem Status befragt. "Aber ich kann sagen, dass ich mir langsam immer mehr Respekt erarbeitet habe." Auf die Abende in Wien freue sie sich ganz besonders, betonte sie zum Ende des Interviews. "Meine Mutter war ja Österreicherin. Ich komme immer wieder gerne. Vor kurzem habe ich in Linz an der Aufführung von Kurt Weills 'Die Sieben Todsünden' mitgewirkt. Das war eines meiner Karriere-Highlights. Wenn nicht der Höhepunkt überhaupt."

Info

"An Intimate Evening with Marianne Faithfull": 3., 4., 6., 7. und 8. Juni im Stadttheater Walfischgasse, Karten unter www.stadttheater.org.

© oe24.at

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