Mega-Konzert

One Direction: Bombast-Spektakel in Wien

09.06.2015

Teenies in Ekstase: 44.000 Fans flippten im Happel-Stadion aus.

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Es war der größte Schulschwänzer-Tag aller Zeiten. Schon um 8 Uhr früh tummelten sich gestern Tausende Teenies vor dem Ernst-Happel-Stadion. Ab da durfte man sich auf das erst 12 Stunden (!) später startende One-Direction-Konzert anstellen. Eingepfercht wie Sardinen in ein fast fünf Kilometer langes Labyrinth aus Zäunen, Absperrbändern und Sicherheits-Gittern rund um das Stadion. Ein Hochsicherheits-Trakt – ärger noch als beim G7-Gipfel. 45.000 Fans kamen. Die größte Teeniepop-Show aller Zeiten. Und der größte Kinder-Hype: Mindestens 35.000 Besucher waren noch im Schul- oder gar Vorschul-Alter.

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Mehr Gekreische als einst bei den Beatles und eine größere Show als Lady Gaga. One Direction ließen mit ihrer On The Road Again-Tournee-Show auch Österreich ausflippen. Vom Opener Clouds bis zum von Hunderten Explosionen begleiteten Finale Best Song Ever lieferte man im Ernst-Happel-Stadion das größte Hit-Feuerwerk des Pop.

Die Bühne war ein fünf-stöckiges Raumschiff voller Treppen, Brücken und Absprung-Rampen. Die Songs klangen nach gefälligem 08/15-Pop in Vollendung, und die Fan-nahe Inszenierung rechtfertigte jeglichen Hype.

One Direction sind ein Phänomen in Österreich. Sie haben keinen echten Hit (Platz 8 als beste Chart-Platzierung!) und trennten sich erst im März von Vorzeige-Tänzer Zayn Malik. Trotzdem sorgten Harry, Louis, Liam und Niall für eine nie da gewesene Hysterie.

30 Stunden Wartezeit
Hunderte Mädchen hatten trotz behördlichen Verbots sogar schon nachts rund um das Stadion campiert. Sie wurden um zwei Uhr früh von der Rettung aufgrund der relativen Kälte mit 250 Aludecken versorgt. Auch vormittags hatten die 150 Sicherheits-Kräfte vor dem Happel-Oval Großeinsatz: Tausende Liter Wasser wurden gratis zur Abkühlung verteilt. Chaotische Szenen dann auch beim Einlass (15 Uhr). Kindern unter 12 Jahren wurde, selbst in Begleitung Erwachsener, der Zugang zu den Stehplätzen verwehrt – Hunderte hysterisch plärrende Kids mussten ihre Tickets auf Sitzplätze umtauschen. Dazu kam’s beim Einlauf in Richtung Bühne noch zu einigen Stürzen. Gottlob ohne gröbere Verletzungen.

Kurztrip
Auch bis zum verspäteten Konzertbeginn (20.11 Uhr) mussten die Securities immer wieder Dutzende erschöpfte Fans versorgen. One Direction selbst bekamen von der Aufregung herzlich wenig mit: Sie sahen nur den Flughafen und das Stadion. Erst um 17.08 Uhr waren die Pop-Boys mit ihrem Embraer Legacy 650 Privatjet in Schwechat gelandet, und schon für 0.30 Uhr stand der Abflug am Plan.
(zet)

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