Maler
Künstler-Legende Rainer und der Akademie-Skandal
21.12.2025Ab 1981 hatte Rainer eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien inne. Dort wurden 1994 allerdings 36 Bilder, die in seinem Akademie-Atelier aufbewahrt waren, übermalt und beschädigt.
Ermittlungen gegen Rainer und seine Galeristin wurden im Jahr darauf eingestellt. Rainer selbst ließ sich auf den Schock hinaus auf eigenen Wunsch emeritieren.
Als Hauptverdächtiger stellte sich ein ehemaliger Student heraus, der anschließend Selbstmord begangen haben soll. "Nicht ich bin das Opfer, sondern dieser junge Mensch", sagte Rainer Jahre später. Für geistig Behinderte und psychisch Kranke interessierte sich Rainer vor allem als Kunstsammler - in 50 Jahren Sammlertätigkeit hat er aus Art Brut und anderen Schulen eine beachtliche Kollektion zusammengetragen.
Viel ausgestellt und gewürdigt
In den internationalen Kunstrankings wurde Arnulf Rainer wiederholt in den Top 100 geführt, und auch die Museen der Welt würdigten die künstlerische Arbeit des Malers, der heute vor allem in seinem adaptierten Bauernhof im Innviertler Enzenkirchen lebt, mit zahlreichen Personalen und Retrospektiven - vom Centre Pompidou in Paris (1984) über das Guggenheim in New York (1989) bis zur Pinakothek der Moderne in München. Als maßstabsetzend gilt die Ausstellung "Arnulf Rainer. abgrundtiefe. perspektiefe. Retrospektive 1947-1997" in der Kunsthalle Krems (1997). In Wien waren große Personalen etwa in der Albertina (2014) oder im Kunstforum (2000) zu sehen.
Werk in Beziehung zu anderen Künstlern
2009 wurde in Baden, seiner Geburtsstadt, das eigens ihm gewidmete Museum im einstigen Frauenbad eröffnet. In Ausstellungen werden dort jeweils einzelne Aspekte Rainers beleuchtet oder sein Werk in Beziehung zu anderen Künstlern gesetzt. Derzeit ist dort die Schau "Arnulf Rainer & Art Brut" zu sehen. Im Herbst kommenden Jahres folgt eine Gegenüberstellung von Rainer und Hermann Nitsch.
ORF 2 zeigt anlässlich des Ablebens des Künstlers Sonntagnacht die Dokumentation "Der Übermaler Arnulf Rainer". Der Film von Claudia Teissig ist ab 23.30 Uhr zu sehen.