Anteilnahme

Arnulf Rainer ist tot - "Ein wahrer Visionär"

Das am Sonntagnachmittag bekannt gewordene Ableben des großen Malers Arnulf Rainer hat eine Vielzahl von Reaktionen aus Kunst und Politik ausgelöst. 

Die Anteilnahme nach dem Tod von Rainer ist groß. 

Ralph Gleis, Albertina-Generaldirektor:

"Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von einem der bedeutendsten österreichischen Künstler unserer Zeit, Arnulf Rainer. Dieser großartige Maler hinterlässt nicht nur ein reiches Oeuvre, sondern entfaltete mit seinem umfangreichen Schaffen nachhaltigen Einfluss auf die zeitgenössische Kunstszene. Seine experimentellen und expressiven Werke haben die Grenzen der Kunst erweitert und neue Perspektiven eröffnet. Rainer war bekannt für seine Fähigkeit, Emotionen und Intensität durch abstrakte Formen und expressive Gesten auszudrücken. Rainers künstlerische Vision und sein Streben nach Innovation haben Generationen von Künstler:innen inspiriert und geprägt. Sein unermüdlicher Einsatz für die Kunst wird in der Erinnerung derer weiterleben, die von seiner kreativen Kraft berührt wurden."

(Die Albertina erstellt derzeit das Werkverzeichnis zu den Druckgrafiken Arnulf Rainers.)

Arnulf Rainer
Der österreichische Maler Arnulf Rainer schenkt der Münchner Pinakothek der Moderne 40 Gemälde und 70 Arbeiten auf Papier.
© APA

Klaus Albrecht Schröder, Geschäftsführer des Wiener Aktionismus Museums:

"Arnulf Rainer ist heute verstorben. Mit ihm verliert Österreich eine der bedeutendsten Stimmen der Kunst nach 1945 und einen der radikalsten Erneuerer der internationalen Nachkriegskunst. (...) Ich kannte Arnulf Rainer seit mehr als 40 Jahren persönlich und hatte das große Privileg, über Jahrzehnte hinweg mehrere Retrospektiven und Sonderausstellungen zu seinem Werk realisieren zu dürfen. So kompromisslos und intransigent er in seiner Kunst und seinem Denken war, so warmherzig, großzügig und zugewandt war er als Mensch. Sein Werk war und ist für Generationen von Künstlern und Künstlerinnen Maßstab - weit über die Grenzen Österreichs hinaus: Arnulf Rainer prägt bis heute unser Verständnis für Radikalität und existenzielle Tiefe in der Kunst nach 1945."

Julia Flunger-Schulz, Geschäftsführerin des Arnulf Rainer Museums:

"Mit dem Tod von Arnulf Rainer verliert die Kunstwelt einen ihrer größten Visionäre. Sein Erbe lebt jedoch weiter im Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien, das sein außergewöhnliches Werk präsentiert und bewahrt. Das Museum ist ein lebendiges Zeugnis seines immensen Beitrags zur modernen Kunst und würdiger Ort der Erinnerung und Bewunderung."

Arnulf Rainer in 2014

Arnulf Rainer in 2014

© APA/HANS KLAUS TECHT

Thaddaeus Ropac, Galerist:

"Arnulf Rainer war ein wahrer Visionär. Er warf nicht nur Licht auf die Mentalität Nachkriegseuropas, sondern erweiterte auch unermüdlich die Grenzen der Kunst und ihrer Schaffensmöglichkeiten. Er zählt zu den inspirierendsten Künstlern, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, und seine künstlerischen Errungenschaften werden für immer Teil des Kanons bleiben. Es war eine große Ehre, ihn über vierzig Jahre lang gekannt und in zahlreichen Ausstellungen viele seiner bedeutendsten Werke gezeigt zu haben."

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP):

"Mit tiefer Trauer verabschiedet sich das Land Niederösterreich von einem Ausnahmekünstler und einem bemerkenswerten Menschen. Arnulf Rainer war zweifellos ein Künstler von Weltklasse und zählte zu den bedeutendsten zeitgenössischen Kunstschaffenden überhaupt. Wir sind stolz darauf, dass er sein Leben lang eine so enge Verbundenheit mit Niederösterreich pflegte. Arnulf Rainer war ein herausragender Botschafter unseres Landes in der ganzen Welt."

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