Schwere Entscheidung

Künstlerinnen wählten ihre Opernball-Roben

11.02.2014

Startenor Michael Schade kommt streng nach Vorschrift im Frack.

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Eine der schwierigsten Entscheidungen für Besucherinnen des Wiener Opernballes am 27. Februar ist wohl die Wahl des Kleides. Die Staatsoper griff ihren Künstlerinnen dabei unter die Schultern und ließ namhafte Designer Roben entwerfen, aus denen die Sängerinnen und Tänzerinnen am Montagabend im Hotel Meridian die passende aussuchen konnten.

Problemchen
Wie diffizil die Wahl sein kann, bewies Anita Hartig, die bei der Eröffnung "Depuis Le Jour" aus Gustave Charpentiers "Louise" singen wird. Ihr cremefarbenes Kleid von Thomas Kirchgrabner war zwar eine wahre Traumrobe, doch konnte das enge Edel-Teil dem doch recht ausladenden Dekollete der Sängerin kaum Herr werden. "Es ist Größe 36, ich habe 38 - das muss man unbedingt noch ändern", sagte sie.

Zwar wolle sie ihre Reize nicht verstecken, doch am Opernball zieht es Hartig doch vor, als Künstlerin und nicht als "Sex-Bombe" zu brillieren. Vor dem Auftritt hat sie schon im Vorfeld gehörigen Respekt. "Erinnern Sie mich bitte nicht! Es ist viel schwieriger, in einem Zwei-Minute-Auftritt zu brillieren, als sich während einer zweistündigen Vorstellung zu steigern", zitterte sie.

Nervöser Profi
Die Sängerin ist mit ihrer Nervosität nicht alleine. Selbst abgebrühte Profis wie Michael Schade haben Bammel vor dem Auftritt am 27. Februar. "Sonst hätte man keinen Puls", unterstrich er. Die Einladung, heuer beim Opernball zu singen, sei selbst für ihn "ein Ritterschlag gewesen".

Bei der Auswahl des Outfits hat es der Starsänger da schon leichter: Schade kommt - wie es die Hausordnung vorsieht - im Frack. "Er ist zwar meine Berufsbekleidung, aber er ist das eleganteste Kleidungsstück schlechthin. Ein Ausflug in eine längst vergangene Zeit", meinte Schade.

Während die Künstlerinnen offenherzig ihre Kleider präsentierten, hüllte sich Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh wie gewohnt in Schweigen über ihr Outfit am Ball. "Das verrate ich nie", betonte sie.

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