Gleichstellung

Conchita Wurst übt sich in Ungeduld

31.05.2014

Die Sängerin hat kein Verständnis für das Hinterherhinken der Politik.

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© Getty Images
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Seit dem Sieg von Conchita Wurst beim Songcontest und in Anbetracht des Life Balls hat die Debatte um absolute Gleichstellung homosexueller Paare wieder enorm an Popularität und Aktualität gewonnen. Wurst ist "ungeduldig", was die Gleichstellung von Homosexuellen anbelangt: "Ich verstehe nicht, warum die absolute Gleichstellung noch nicht stattgefunden hat und was da so lange dauern kann", sagte die Sängerin am Samstag im Ö1-"Journal zu Gast". "Ich brauche keine Diskussion, sondern eine Entscheidung." Wurst wird am Samstag beim Life Ball in Wien auftreten.

Keine Parteipolitik
Zur Kritik einer parteipolitischen Vereinnahmung durch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) bei ihrem Empfang im Bundeskanzleramt eine Woche nach ihrem Songcontest-Sieg sagte Wurst: "Ich fühle mich in keinster Weise instrumentalisiert." Sie habe sich sehr über den Empfang gefreut, das zeige ihr, dass Musik sehr ernst genommen werde. Sie selbst wollte nicht auf den Balkon des Bundeskanzleramts treten, "weil ich denke da sollten wichtigere Menschen stehen". Parteipolitisch würde sie sich nicht engagieren, sagte Wurst auf eine entsprechende Frage.

Wozu die Aufregung?
Das umstrittene Life Ball-Plakat von David LaChapelle mit dem nackten Transgender-Model Carmen Carrera findet die Sängerin "schön, mir gefällt es gut, ich finde es ist ästhetisch". Die Aufschreie der verzweifelten Eltern, wie sie das denn nun ihren Kindern erklären sollen, hätten sie schon in Bezug auf ihre Persönlichkeit "immer schon sehr amüsiert, weil ich mir denke, wie schwer ist denn das zu erklären. Daher verstehe ich die ganze Aufregung nicht."

Befragt, ob es für die Kunstfigur Conchita Wurst ein Ablaufdatum gebe, sagte die Sängerin, keine Fahrplan zu haben, sie wisse nicht, "ob es Frau Wurst in fünf Jahren noch gibt". Sie nehme sich die Frechheit und Freiheit heraus, das passieren zu lassen. Beim Songcontest würde sie nicht noch einmal antreten, denn "gewonnen zu haben kann ich nicht mehr überbieten".



 

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