Life Ball-Ladies

Margit Fischer lud zum First Ladies Luncheon

31.05.2014

Zum erstes Mal findet im Zuge des Life Ball der First Ladies Luncheon statt.

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© Getty Images
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Das Wiener Schloss Belvedere verwandelte sich heute, Samstag, anlässlich des Life Balls zum Schauplatz des ersten "First Ladies Luncheon" auf europäischem Boden. Internationale und österreichische Prominenz traf sich, um zu plaudern, gut zu essen und über Mutter-Kind-Übertragung von HIV zu diskutieren. Vivienne Westwood kam nicht, Marcia Cross stolperte eher unabsichtlich in die Veranstaltung.

Networking
"Ich lass' mich überraschen", erklärte Schauspielerin und Sängerin Dagmar Koller im Vorfeld des von Fashion 4 Development-Gründerin Evie Evangelou organisierten Luncheons der APA. In den Vereinigten Staaten habe sie jedoch einige dieser Events erlebt. "Es wird viel geplappert", meinte Koller, die sich vor allem auch freute, viele alte Freunde wieder zu treffen. "Und es ist angenehm, dass man ohne Mann kommen kann", so die Schauspielerin. Nachsatz: "Aber ich komme eigentlich eh immer ohne Mann."

Der Empfang der Ladies war auf jeden Fall eine Touristenattraktion: Zahlreiche Wiengäste kamen mit Kamera und Stadtplan bewaffnet zum Hintereingang des Belvederes - entweder um ins Museum zu kommen oder um zu sehen, wen die Autos mit verdunkelten Fenstern hier absetzten. Unter den Touristenmassen war auch ein bekanntes Gesicht: "Desperate Housewives"-Star Marcia Cross schaute vorbei. Allerdings nicht in feiner Robe, um am Luncheon teilzunehmen. Vielmehr spazierte die Schauspielerin in Jeans, Sneakers, Sonnenbrille und Hut völlig leger auf Sightseeingtour zum Belvedere - und zeigte sich dementsprechend wenig amüsiert vom einsetzenden Blitzlichtgewitter. Sie trat den Rückzug an und ließ sich stattdessen von ein, zwei Touristen ablichten.

Frauenpower
Vivienne Westwood kam dagegen nicht einmal privat, dafür ließen sich Schauspielerin Sunnyi Melles, Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler und US-Botschafterin Alexa Wesner blicken. "Ich erwarte mir - wie immer unter Frauen - einen sehr unterhaltsamen und inspirierende Austausch", sagte Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh. "Es ist sehr nett, dass die Gästeliste generationen- und nationenübergreifend ist. So kann man sich austauschen und gegenseitig unterstützen", so Treichl-Stürgkh.

Wurst nicht am Männerstammtisch
Den Vergleich zwischen Männer- und Frauenzusammenkünften wollte Song Contest-Queen Conchita Wurst so nicht ziehen. "Dass ich einen Männerstammtisch kenne, wage ich zu bezweifeln", sagte sie. Auch wenn die Gästeliste ausschließlich weiblich besetzt war, ganz ohne Mann ging auch das First Ladies Luncheon nicht über die Bühne. Life Ball-Organisator Gery Keszler hielt eine Rede, für die musikalische Einlage sorgte der britische Gitarrist und Komponist John McLaughlin zusammen mit der Pianistin Kristin Okerlund. Das Menü aus marinierter Lachsforelle, Filet vom Kalbsrücken und Champagnersorbet sorgte für das leibliche Wohl. Ernster wurde es mit der Geschichte einer afrikanischen HIV-positiven Mutter, die dank Medikation ein nicht-HIV-infiziertes Kind zur Welt gebracht hatte.

Für das passende Ambiente war mit dem Marmorsaal ebenfalls gesorgt: "Wenn ich eine Sache gut finde, dann bin ich ganz schnell überzeugt. Man muss den Menschen dieses herrliche Haus und den schönen Saal auch zur Verfügung stellen und zeigen, welche Schätze Österreich zu bergen hat", meinte Hausherrin Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere. Den Ehrenschutz der Veranstaltung hatte First Lady Margit Fischer übernommen, deren Ankunft den offiziellen Teil des Luncheons eröffnete.

Damit spricht sie auch schon die wesentlichen Punkte des Luncheon an. "Den Frauen das Wissen zu vermitteln ist im Grunde das wichtigste, denn in Entwicklungsländern sind es vor allem die Mütter, die wissen müssen, wie sie sich und auch ihre Kinder schützen können", so die Chefin der italiensichen Vogue Franca Sozzani während der letzten Life Ball Pressekonferenz. Im kritischen Unterton erklärt sie außerdem, dass der Life Ball hauptsächlich eine Sache der Männer ist. Insofern sei der First Ladies Luncheon ein wichtiger Gegenpol. Auch die Kunstmanagerin und Leiterin der österreichischen Galerien Belvedere wird zu Gast sein.

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