Schatten über der Krönung

Das Unfall-Drama um Prinz Friso

29.04.2013

Er fehlt Willem-Alexander derzeit mehr denn je: Prinz Friso weiter im Wachkoma.

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© APA/EPA
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Auch Royals sind vor schweren Schicksalsschlägen nicht gefeit. Das mussten Willem-Alexander (46) und seine Familie vor 15 Monaten am eigenen Leib erfahren. Beim traditionellen Skiurlaub in Lech am Arlberg passierte die Tragödie, die ihr Leben schmerzlich veränderte: Am 17. Februar 2012 wurde Willem-Alexanders jüngerer Bruder Prinz Friso (44), Vater von zwei Töchtern (Luana, 7, und Zaria,6), beim Tiefschneefahren von einer Lawine verschüttet. Friso überlebte, doch seither liegt er im Wachkoma.

Verschüttet
Der Prinz, als guter Skifahrer bekannt, war mit einem befreundeten Tiroler Hotelier auf einem Hang abseits der gesicherten Piste unterwegs. Die Lawinenwarnstufe war an diesem Tag mit vier (von fünf möglichen) angegeben. Doch die zwei nahmen das Risiko in Kauf. Die Folge: eine Katastrophe. Gegen 12.15 Uhr löste sich ein rund 30 Meter breites und 40 Meter langes Schneebrett und begrub Friso, der nur einen Lawinenpiepser bei sich trug, unter sich. Sein Begleiter konnte sich dank Lawinenairbags an der Oberfläche halten. Obwohl er sofort den Rettungsdienst alarmierte und mit bloßen Händen nach Friso grub, war der Prinz für 23 Minuten in 40 Zentimetern Tiefe verschüttet. 50 Minuten lang wurde er noch an Ort und Stelle reanimiert. Anschließend kämpften die Ärzte im Universitätsklinikum Innsbruck tagelang um sein Leben. Frisos Familie wachte fast rund um die Uhr an seinem Bett.

Wachkoma
Am 24. Februar schließlich die niederschmetternde Diagnose: Friso hat bei dem Lawinenunglück massive Gehirnschäden erlitten, er bleibt im Wachkoma. Die Chance auf eine Genesung: so gut wie ausgeschlossen. Eine Woche später wurde er in eine Spezialklinik in London überstellt, wo er noch heute ans Bett gefesselt ist. "So ein Unfall ist einfach schrecklich, sehr tragisch“, bekannte Willem-Alexander in seinem jüngsten Fernsehinterview und dämpfte die Hoffnung auf ein medizinisches Wunder: "Leider ist sein Zustand weiter unverändert.“ Friso muss zwangsernährt werden, kann, so vermuten die Ärzte, nichts von seiner Umgebung wahrnehmen. Die bislang einzige Erfolgsmeldung gab es Mitte November. Nach neun Monaten im Koma zeigte der Prinz erste Anzeichen von Bewusstsein. Doch seither wieder Stillstand.

Frisos Mutter Beatrix (75) und seine Ehefrau Mabel (44) besuchen ihn weiter regelmäßig. "Sie tun wirklich alles Menschenmögliche für ihn“, so Willem-Alexander.

Alleinerzieherin
Dennoch: Die Königsfamilie muss sich darauf einstellen, dass Friso wohl nie wieder aufwachen wird. Eine Tragödie für alle. Doch die größte Last trägt Mabel, die die zwei Töchter nun alleine großziehen muss. Sie wolle ihnen trotz des Unglücks eine möglichst unbeschwerte Kindheit ermöglichen, heißt es in Palastkreisen. In der Achtung der Niederländer ist Mabel jedenfalls sehr gestiegen. Zu Beginn der Liaison mit Friso galt die Bürgerliche noch als Persona non grata. War sie doch davor mit dem Untergrundboss Klaas Bruinsma liiert. Friso verlor durch die Hochzeit am 24. April 2004 sogar seinen Platz in der Thronfolge.

Und wie geht Willem-Alexander damit um, dass Friso bei seiner Krönungszeremonie am 30. April fehlt? Er vermisse ihn natürlich, ließ er wissen. Schließlich standen sich die zwei von Kindesbeinen an sehr nahe. Öffentliche Gedenkminute gibt es aber keine: "Das machen wir dann lieber im Privaten.“

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