Tantra-Atmen mit Philosophie

"Herr Ostrowski sucht das Glück" im ORF

17.01.2014

Neues ORF-Format führt Mimen unter die Erde sowie in die Hände einer Domina.

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© ORF/Milenko Badzic
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Das Glück kann man an vielen Orten finden - oder es zumindest versuchen. Für den ORF begibt sich Michael Ostrowski auf eine eigenwillige Spurensuche, die ihn unter die Erde ebenso führt wie in den Weltraum. "Glück stellt sich für viele Menschen oft erst im Extremen ein", weiß der Schauspieler mittlerweile. Auf ORF eins darf man ab 28. Jänner bei "Herr Ostrowski sucht das Glück" daran teilhaben.

Ostrowski nimmt Phänomen Sex unter die Lupe

Und erhält zum Auftakt gleich ziemlich intime Einblicke, beschäftigt sich der 41-Jährige doch mit "einer der größten Fragen der Menschheit: Macht Sex glücklich?" Beantworten sollen dies Tantra-Lehrerin Gabriele Impsal, der Tänzer und Pornodarsteller Marcello Bravo sowie Domina Madame Queen. Zwischen der richtigen Atemtechnik für ausdauernden Sex, dem "besten Massage-Stick der Welt" und einer Demütigung in Latexmontur liegen dabei nur wenige Schnitte. Als "Detektiv der Lust" taucht Ostrowski tief in die unterschiedlichen Welten ein. Für ihn selbst sei es allerdings schwierig, einen Bezug zu Glück herzustellen, wie er am am 17. Jänner im Anschluss an die Präsentation der ersten Folge einer Runde Journalisten erklärte. "Ich suche es dort, wo es auch andere suchen." Das auf einer Idee von Regisseur Chris Weisz und Drehbuchautor Thomas Fürhapter basierende Format bietet jedenfalls einige Gelegenheiten, an Grenzen zu gehen. In weiteren Episoden sucht Ostrowski das Glück beispielsweise in der Einsamkeit, dem Showbusiness oder der Kunst - und wird dabei lebendig begraben oder als Kopilot in einem Rennwagen an sein persönliches Limit geführt.

Zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung  

"Es geht nicht um eine Sensationssteigerung", relativiert Ostrowski dieses Extrem allerdings etwas. Dafür kommt das neue "Die.Nacht"-Format, das zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung changiert, auch zu augenzwinkernd daher. "Ich gehe in die Situationen immer frei rein, ohne Vorgaben, ohne Text. Das ist für mich und meine Partner interessant, weil niemand weiß, wie es ausgeht." Pro Folge widmet er sich drei bis vier Protagonisten, die mit dem jeweiligen Thema zu tun haben. Ob er selbst dabei das Glück findet, ist für Ostrowski gar nicht so wichtig. Was eigentlich beruhigend sei, "schließlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit. Aber wir nähern uns dem Glück im besten Fall auf eine interessante Art und Weise an." Zentral sei dafür seine Partizipation in den verschiedenen Situationen. "Obwohl es für mich schönere Momente gibt, als mich selbst beim Tantra-Atmen zu sehen", grinst der Schauspieler.

Spektrum ist breit gefächert
Die Protagonisten, deren Bandbreite von Wahrsagerin über Hochzeits-DJ bis zu einer Stimmbefreierin reicht, seien dem Projekt grundsätzlich sehr aufgeschlossen gegenübergestanden. "Die meisten waren sofort bereit, mitzumachen. Das spricht für die Professionalität der Produktion und zeigt, dass die Leute interessiert sind, etwas auszuprobieren." Schwieriger war hingegen, in ein halbstündiges Format alles unterzubekommen. Sein Rezept sei eine Balance, "den Dingen mit Leichtigkeit und Offenheit zu begegnen, und gleichzeitig einen philosophischen Background als Basis zu haben". So könne man "zwischen Oberfläche und Tiefe oszillieren". Erwartungen an den Zuschauerzuspruch hat er für die insgesamt neun Episoden nicht. "Ich kann nicht auf die Quote schauen. Sie hinkt den Dingen hinten nach", sage sie doch nichts über "das reale Sehverhalten und die Qualität einer Show" aus. "Ich mache mein Selbstwertgefühl jedenfalls nicht davon abhängig." Wichtiger sei ihm in jedem Fall die Freiheit beim Dreh selbst gewesen. "Beim Arbeiten ist es für mich Glück, wenn ich künstlerisch frei entscheiden kann." Diesbezüglich dürfte Herr Ostrowski fündig geworden sein.



 
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