Neue ORF-Event-Serie

"Janus": Pschill als forensischer Psychologe

18.09.2013

Pschill schnüffelt in Machenschaften eines Pharmakonzerns herum.

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© ORF/Petro Domenigg
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Was eine unscheinbare Tablette nicht alles bewirken kann. In "Janus", der neuen Event-Serie des ORF, bringt eine kleine, weiße Chemiekeule einen mysteriösen Kriminalfall ins Rollen, der die Hauptdarsteller Alexander Pschill, Franziska Weisz und Barbara Romaner sieben Episoden lang in Atem hält. Eine Selbstmordserie und der titelgebende Pharmakonzern sind dabei nur die ersten beiden Puzzlesteinchen, die dieses Labyrinth des Verbrechens ausmachen. Ab 1. Oktober darf Pschill als forensischer Psychologe Leo Benedikt immer dienstags um 21.05 Uhr auf ORF eins der Wahrheit eine Spur näher kommen. Allerdings: "Die Fragen bleiben offen", wie er bei der gestrigen Präsentation der Serie verschmitzt erklärte.



ZUrück in die Vergangenheit
Alles beginnt mit einem Blick in die Vergangenheit: Benedikt behandelt einen Mann, der sich in Wahnvorstellungen einem Monster gegenübersieht. Zwei Jahre später gibt es erneut eine Begegnung, der Psychologe wird mittlerweile von Bezirksinspektorin Cara Horvath (Weisz) fallweise als Berater hinzugezogen. Wo zuvor eine Heilung unmöglich schien, sieht sich das Duo nun einer ruhigen, ausgeglichenen Person gegenüber. Doch der Schein trügt, wie so vieles in "Janus". Und bis zum ersten gewalttätigen Vorfall ist es nur eine Frage der Zeit. Eine Pille, ein Labyrinth als wiederkehrendes Motiv, ein zunächst nur angedeuteter Pharmakonzern: Behutsam entfaltet Regisseur Andreas Kopriva ein mörderisches Komplott. "Dieser Konzern Janus ist eine undurchdringliche Macht", weiß Pschill über den anfangs unsichtbaren Gegner seiner Figur zu erzählen. "Mein Charakter stolpert da eher zufällig in diese Geschichte hinein, in der es mehr als nur ein Geheimnis gibt", wie er der APA verriet. Persönliche, psychologische, seelische und kriminalistische Fragen verweben sich so zu einem Ganzen.

Pschill begeister als Leo Benedickt
Leo Benedikt legt der 43-Jährige, der erst kürzlich im Theater in der Josefstadt mit "Das Interview" Premiere feierte, als Zerrissenen an, der sich in die jüngere Tradition eigenbrötlerischer Ermittler einfügt. Aber auch das Private kommt nicht zu kurz, scheint doch seine Frau, die Pharmakologin Agnes (Barbara Romaner) ebenfalls von Problemen geplagt. Für eine Spur erdigen Lokalkolorits sorgt Weisz: Ihre Bezirksinspektorin ist tough und impulsiv, womit die 33-Jährige von Beginn an zu überzeugen weiß. "Cara ist eine Frau mit einer sehr kurzen Zündschnur", grinst die Schauspielerin über ihr Serien-Ich.

Im Sumpf des Verbrechens
Immer tiefer werden die Protagonisten - in weiteren Rollen etwa Andreas Kiendl als Staatsanwalt, Christopher Schärf als unheimlicher Sicherheitschef von Janus und Barbara Kaudelka als charmante Assistentin von Leo Benedikt - in die Ereignisse hineingezogen, kommen neue Details ans Tageslicht. Wobei sehr behutsam vorgegangen wird. "Wir haben hier etwas, das anders ist als das, was ich bisher gesehen habe", ist Weisz überzeugt. "Ich dachte mir jedes Mal beim Drehbuchlesen: Das trauen sie sich wirklich?" Ein wichtiger Faktor abseits der von Jacob Groll und Sarah Wassermair konzipierten Geschichte sei auch der Regisseur gewesen. "Er holte Sachen aus uns raus, wenn wir uns nicht trauten, aber ließ uns auch den Fluss."

Guter Mix für Serie
Der sehr komplexe Aufbau der Handlung ist Kopriva zufolge eines der wesentlichen Merkmale von "Janus". "Ein übergeordneter Handlungsstrang ist bei Serien ja mittlerweile das Um und Auf, dass die einzelnen Teile miteinander verwoben sind." Eine solche Produktion müsse mehr als nur bestimmte Genrekonventionen bedienen. "Da braucht es ein möglichst breites Spektrum, ob das jetzt Humor, Leidenschaft, Liebe, Spannung, Krimi oder was auch immer ist. Im Idealfall eben ein bisschen was vom Leben."  Dass der ORF auf seine jüngste Eigenproduktion sehr stolz ist, unterstrich bei der Präsentation im Wiener Narrenturm auch Fernsehfilmchef Heinrich Mis. "So eine Serie ist immer ein Abenteuer und für jeden Sender ein Wagnis." Mit "Janus" knüpfe man aber bei internationalen Standards an. Und Finanzdirektor Richard Grasl setzte wiederum ein Zeichen in Richtung heimischer Filmwirtschaft: Auch in Sparzeiten werde man bei österreichischen Filmen und Serien nicht den Rotstift ansetzen. Hoffnung also auf eine Fortsetzung von "Janus", was auch inhaltlich durchaus möglich sei. "Die Chance lebt", meinte Regisseur Kopriva.

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