Magersucht und Bulimie

Immer mehr Männer leiden an Essstörungen

08.02.2012

Frauen leiden häufiger unter Essstörungen. Symptome nehmen bei Männern zu.

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Frauen leiden fünfmal häufiger unter Essstörungen als Männer. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Universität Leipzig hervor. Danach ist bei 5,9 Prozent der Frauen in Deutschland das Essverhalten gestört, aber nur bei 1,5 Prozent der Männer. Zu den Essstörungen zählen unter anderem die sogenannte Ess-Brech-Störung (Bulimia Nervosa), die Essanfallsstörung und Magersucht (Anorexia Nervosa).



Zusammenhang mit Bildung und Einkommen
Störungen im Essverhalten können laut Studie Frauen und Männer jeden Alters betreffen. Vor allem jüngere Frauen und Männer zwischen 55 und 64 Jahren haben demnach eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine solche Störung. Wie schon in Vorgängerstudien habe sich aber kein Zusammenhang zwischen Essstörungen und dem Einkommens- oder Bildungsniveau gezeigt, erklärte die Autoren.

Junge Menschen häufiger betroffen
In den vergangenen Jahren hätten allerdings bei Männern Symptome und Auffälligkeiten, die auf ein gestörtes Essverhalten hinweisen, zugenommen. Bei Frauen seien nach wie vor vor allem Jüngere vor dem 24. Lebensjahr deutlich anfälliger für Essstörungen. In einer europäischen Studie hatten junge Frauen ein achtfach erhöhtes Risiko für eine Essstörung im Vergleich zu älteren Frauen.

Die Wissenschafter befragten insgesamt 2.520 Frauen und Männer zwischen 14 und 95 Jahren. Dabei wurden unter anderem spezifische Symptome und Verhaltensweisen ermittelt, wie etwa ein negatives Körper- und Selbstbild, Unzufriedenheit mit dem Aussehen, selbst herbeigeführtes Erbrechen, Essanfälle, Missbrauch von Abführmitteln, übertriebene sportliche Aktivität oder Diäten.
 
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