10 Wochen Haft
1.200 Straftaten - Österreichs schlimmster Teenie-Täter (14) erstmals verurteilt
24.04.2025Vor einer Woche wurde noch gerätselt, warum es um Milan (Name geändert), Österreichs schlimmsten Teenie-Täter - der allein schon 1.200 Delikte gesetzt hat - seit seinem 14. Geburtstag im März plötzlich so still wurde. Jetzt ist klar: Der Serbe saß in U-Haft und wurde jetzt erstmals verurteilt!
Wien. Die neu geschaffene polizeiliche Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität und Vertreter der Staatsanwaltschaft Wien hatten sich den 23. März 2025 rot im Kalender angestrichen. An diesem Tag wurde ein kindlicher "Systemsprenger", der in Wien Straftaten im vierstelligen Bereich begangen hat, 14 Jahre alt und damit strafmündig. Die Vorahnung der Behörden, das serbische Früchtchen, das zuletzt in einer betreuten WG der MA 11 in Meidling lebte, würde mit Erreichen der Strafmündigkeitsgrenze weitere Straftaten begehen, erfüllte sich - wie auch oe24 prophezeit hatte.
Anführer der Wiener Intensiv-Teenies hat allein 1.200 Strafen!
Der nunmehr 14-Jährige befindet sich mittlerweile nämlich in Strafhaft. Er wurde in der vergangenen Woche am Wiener Landesgericht erstmals rechtskräftig verurteilt und fasste für einen Autoeinbruch zehn Wochen unbedingte Haft aus. Das bestätigte die Medienstelle des Landesgerichts Donnerstagmittag der APA. Der Bursch hatte am 25. März - zwei Tage nach seinem 14. Geburtstag - in Bereicherungsabsicht mit einem Hammer eine Scheibe eines geparkten Pkw eingeschlagen. Drei Tage davor hatte er noch mit einem Komplizen und einem gestohlenen Dodge RAM für Furore gesorgt, indem die beiden 13-Jährigen damit vier Unfälle bauten. Dafür hatte Milan noch nicht belangt werden können.
Anführer der Gemma TX- und Nothammer-Bande
Der nunmehr 14-Jährige gehörte den Feststellungen der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität zufolge der "Gemma TX machen"-Bande an, die seit Monaten auf Einbrüche in Taxis und Autos spezialisiert war und mit Nothämmern abgesperrte Autos aufbrach und dann - oft bis zum Crash - durch die Gegend rasten. "Die Jüngsten dieser Bande sind elf, zwölf Jahre alt", teilte ein Ermittler der APA mit. Besonders hervorgetan hätte sich der in der Vorwoche erstmals Verurteilte: "Es ist sicher keine einzige Woche vergangen, wo er nicht die Polizei beschäftigt hat."
Nächster Prozess gegen Milan (14) bereits im Mai
Die Staatsanwaltschaft Wien hat indes gegen den 14-Jährigen und einen mutmaßlichen Komplizen - dieser wird in der kommenden Woche 16 Jahre alt - bereits eine weitere Anklage fertiggestellt. Die beiden müssen sich am 6. Mai wegen krimineller Vereinigung, schweren gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahls, unbefugten Gebrauchs von Fahrzeugen und Urkundenunterdrückung am Landesgericht verantworten. Sie hätten sich gemeinsam mit etlichen noch strafunmündigen Buben "auf längere Zeit zur Begehung von Geschäftseinbrüchen zusammengeschlossen", heißt es im Strafantrag. Auch hier verschaffte sich die Bande mit Nothämmern Zutritt in die Objekte ihrer nächtlichen Begierde und Umtriebe.
Von der Anklage umfasst ist unter anderem ein Einbruch in ein Juweliergeschäft, der ausgerechnet am 14. Geburtstag des in der Vorwoche verurteilten "Systemsprengers" verübt wurde. Die Bande schlug am 24. März das Glas der Eingangstür ein, verschaffte sich so Zutritt in das Geschäftslokal und erbeutete laut Anklage Schmuck im Wert von 13.310 Euro.
Es gilt die Unschuldsvermutung.