THEMA DER WOCHE

Anführer der Wiener Intensiv-Teenies hat allein 1.200 Strafen!

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Die Jugendkriminalität von Teenies im Kindesalter explodiert: Vor allem in Wien geht's rund. Angeführt wird das Crime-Ranking von einem kriminellen Sondertalent, der allein 1.200 Straftaten angesammelt hat, ehe er jetzt endlich 14 wurde. 

Wien. Bevor wir zu Milan (Name geändert), dem Intensiv-Teenie No.1 kommen, hier noch einmal die amtlichen Zahlen, die diese Woche in Zusammenhang mit Jugendkriminalität so geschockt haben: So hat sich die Zahl der Anzeigen mit Tatverdächtigen im Alter von zehn bis 14 Jahren in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt: 2024 gab es 12.049 entsprechende Anzeigen gegen Unmündige. 48 Prozent davon betreffen ausländische Staatsbürger, auffällig viele davon sind Syrer.

Vor allem in der Bundeshauptstadt und insbesondere im Wahlkampf ist die Jugendkriminalität das Thema schlechthin: Auch hier die Zahlen, die so für Aufregung sorgen: Waren 2010 noch 1.419 Delinquenten Zehn- bis 14-Jährige, so stieg die Zahl in dieser Altersgruppe 2024 auf 5.066, wobei eine gar nicht so kleine Gruppe von Intensivtätern für die eskalierenden Zahlen verantwortlich sind - und: Auch bei der genannten Klientel gibt es Steigerungen, die fast an ein Challenge erinnern

Michael Ludwig

Bürgermeister Ludwig im oe24-Interview.

© oe24.TV
× Michael Ludwig

Da gibt es um die 220 Kids, von denen jeder bereits fünf Mal behördlich durch Raub, Einbruch, Diebstahl, Erpressung, Sachbeschädigung oder - immer beliebter - das unbefugte Inbetriebnehmen von Fahrzeugen und damit bis zum Crash durch die Gegend rauschen - aufgefallen sind. Weitere 30 bis 40 - man muss es sagen: fast ausschließlich Jungs - haben jeder für sich bereits bis zu 50 entsprechende Delikte am kriminellen Konto gesammelt.  Dann gibt es noch eine Handvoll, die alles schlagen, Intensivst-Täter bzw Systemsprenger, die jetzt sogar schon von Bürgermeister Michael Ludwig im oe24-Interview groß Erwähnung fanden: "Die drei Meistgenannten, da hat jeder 1.000 Straftaten. Jetzt sage ich, die muss man aus dem Verkehr ziehen. Die jetzigen  Möglichkeiten reichen nicht aus. Man muss jungen Menschen Grenzen aufzeigen."

Teenie klauten Auto Wien

Mit gestohlenem Dodge RAM an einem Tag vier Unfälle gebaut. Da war Milan noch 13. Drei Tage später wurde er 14 und strafmündig. Jetzt kann er endlich verurteilt werden.

© Viyana Manset Haber
× Teenie klauten Auto Wien

Nach 14 Geburtstag gleich mal ab in die U-Haft

Einer davon bzw. der Anführer der Statistik ist Milan: Seit er zehn ist, ist er auf Achse. Mittlerweile kennt ihn jeder Polizist in Wien - vom Namen, aber auch vom Gesicht her:  Früher Wuschelhaar, heute mit Stoppelglatze gilt der Serbe, der wohl aufgrund von schwierigen familiären Verhältnissen in einer betreuten Wohngemeinschaft der MA 11 in Meidling lebt, als Erfinder der Gemma TX-Bande, die mit Nothämmern in Taxis und später in Shops einbrachen, um Beute zu machen. Auf seine Kappe gehen alle oben genannten Delikte vom Handy-Raub bis zur Faust aufs Aug.

Jede Nacht zog Milan los - leider ist es den Betreuern nach wie vor verboten, die Zimmer ihrer Intensiv-Schützlinge zuzusperren (was sich vom Gesetz her möglicherweise bald ändert), die Schule kennt er nur vom Schwänzen, zuletzt schrieb er Schlagzeilen, als er am 19. März mit einem zweiten 13-Jährigen einen Dodge-RAM klaute und mit dem  PS-Monster im Frühverkehr vier Unfälle baute. Drei Tage später, am 23. März, wurde er übrigens 14. Wie man hört, fasste er umgehend wegen seiner unstoppbaren Umtriebe U-Haft aus. "Seit dem ist es verdächtig ruhig um ihn. Keine neuen Delikte", sagt ein Polizei-Informant. Das mag daran liegen, dass Milan jetzt strafmündig und sich nichts mehr zu schulden kommen lassen mag. Oder er sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft bzw. wurde bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Was glauben Sie?

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