Drama in Tirol

Alpinist stürzt 80 Meter in den Tod

04.08.2013

Der alpine Blutzoll forderte erneut das Leben eines erfahrenen Kletterers (57) in Tirol.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Beinahe täglich kommt es zu Dramen in Österreichs Bergen. Besonders tragische Szenen spielten sich am Samstag am Wilden Kaiser ab: Ein deutscher Familienvater stürzte vor den Augen seines erwachsenen Sohnes ab. Der 57-Jährige hatte keine Chance. Er ist schon der 39. Bergtote in diesem Sommer.

Rainer und Felix Z. waren bereits auf der Route „Via Classica“ bis zum Gipfel geklettert. Um 13.30 Uhr wollten die beiden Münchner den Heimweg über die Abseilpiste antreten. Da schlossen sich ihnen noch zwei weitere Kletterer an. Es war das letzte Mal, dass Felix (28) seinen Vater lächeln sah. Wenig später fiel der Alpinist 80 Meter in den Tod.

Fatal: Opfer verzichtete auf Sicherungsknoten
Der Grund: Rainer Z. seilte sich ungesichert ab. „Dafür wäre eigentlich ein Knoten an den Seilenden notwendig, weil sie das Durchrutschen des Abseilgeräts verhindern“, erklärte Alpinpolizist Stefan Schlemaier im Gespräch mit ÖSTERREICH. Doch darauf hatte Z., der Mitglied des Alpenvereins Edelweiß München war, verzichtet. Ein fataler Fehler, denn das Seil wurde aus dem Sicherungsgerät gezogen.

Zeuge versuchte, Seil zu halten: Verbrennungen
Ein Bergsteiger versuchte noch, das Seil festzuhalten. Er erlitt Verbrennungen an beiden Händen. Die drei noch in der Wand stehenden Kletterer wurden vom Heli mittels Tau geborgen.

Die Trauer um Rainer Z. ist groß. Die Mitglieder des Alpenvereins sind geschockt: „Er war ein erfahrener Alpinist und ein liebenswerter Freund. Unser großes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Söhnen.“



 
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel