„Witwe“ wird schwer belastet

Arsen-Mord: Männer monatelang vergiftet

11.06.2012

Über mehrere Monate wurden Herbert A. und Alois F. vergiftet.

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© privat/TZ ÖSTERREICH
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Die Schlinge um die mordverdächtige „Arsen-Witwe“ Bogumila W. (51) zieht sich immer weiter zu. Jetzt liegen die toxikologischen Gutachten von zwei exhumierten Opfern vor, die von der Polin gepflegt worden waren: „Beide Männer starben an den Folgen einer Vergiftung mit Arsen“, heißt es darin. Der Wiener Herbert A. (68) und der Niederösterreicher Alois F. (62) sollen demnach ­ermordet worden sein. Beiden soll das Arsen über einen Zeitraum von mehreren Monaten verabreicht worden sein, so der Sachverständige Christian Reiter. In den Fingernägeln und Organen der Toten sei eine mehrfach erhöhte Dosis des Todesgiftes entdeckt worden.

Anwalt glaubt weiter 
an ihre Unschuld
Bogumila W. hatte beide Opfer durch eine Zeitungsanzeige kennengelernt und für beide den Haushalt geführt. Angehörige der Verstorbenen äußerten später den Verdacht, dass die Männer sterben mussten, weil die Polin an deren Vermögen wollte. Nach ÖSTERREICH-Informationen ist das Gift in Zeiträumen verabreicht worden, in denen die Frau für Herbert A. und Alois F. gearbeitet hatte.

Die Beschuldigte, die seit März in U-Haft sitzt, beteuert ihre Unschuld. Ihr Anwalt Timo Gerersdorfer sieht natürlich die belastenden Ergebnisse der 65 Seiten starken Gutachten. „Der Beweis einer Schuld ist das noch nicht. Es wird auf einen Indizienprozess hinauslaufen“, sagte er zu ÖSTERREICH. Ihm fehlt das Motiv der Polin (es gilt die Unschuldsvermutung). Gerersdorfer: „Sie bekam das Vermögen, als die Männer noch lebten, warum hätte sie die beiden dann noch umbringen sollen?“

 

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