Trauer um Tom S.

Biker totgefahren und geflüchtet: Das sagt der SUV-Lenker

24.09.2025

Ein 20-jähriger Motorradlenker, der nach seinem Dienst bei einer Rettungsorganisation in Wien auf der Heimfahrt gestürzt war, wurde von einem SUV überrollt und getötet. Wie jetzt bekannt wurde, stellte sich der fahrerflüchtige Mercedes-Fahrer selbst. Seine Ausrede: "Dachte an Wildunfall".

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© Der tödliche Unfall von Tom S. vor einer Woche. Auch die 20-Jährige, die am Samstag verstarb, fuhr eine Kawasaki (FF Leobersdorf)
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NÖ, Wien. Nach den furchtbaren Ereignissen mit einem getöteten Biker (20) vom Montagabend auf der Südautobahn (A2) bei Leobersdorf im Bezirk Baden wurden jetzt noch mehr Details bekannt: Jener SUV-Fahrer (38), der Tom S., der mit seiner grünen Kawasaki auf ein Auto aufgefahren und gestürzt war, überfuhr und so entsetzliche Verletzungen zufügte, dass er starb, stellte sich selbst auf der Polizeiinspektion Traiskirchen.

Unklar ist, ob er selbst zu der Einsicht gekommen war, sich zu stellen, oder ob er im Internet mitverfolgt hatte, dass nicht nur die Polizei nach ihm suchte. Auch die Mutter des 20-Jährigen teilte die Polizeifahndung mit den berührenden Worten: "Bitte helft mit und teilt es. Mein Sohn war auch immer für andere da. Es ist nicht immer nur ein kleiner Vermerk in einer Zeitung oder auf Social Media. Es ist immer ein Mensch, der gelacht und geliebt hat, sein Leben bestmöglich gelebt hat und unendlich geliebt wurde."

"Verlieren engagierten Mitarbeiter und Freund"

Der 20-Jährige absolvierte gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Johannitern in Wien-Floridsdorf und war an diesem verhängnisvollen Tag mit seiner Maschine auf dem Heimweg in den Bezirk Neunkirchen gewesen. Die Kollegen und Freunde des jungen Niederösterreichers sind entsetzt. Vom Roten Kreuz in Wiener Neustadt, wo der 20-jährige Thomas überdies regelmäßig als Sani im Einsatz war, heißt es unter großer Anteilnahme und Bestürzung: "Mit ihm verlieren wir einen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter und Freund."

Der SUV-Fahrer indes, der im Gegensatz zu mehreren Zeugen - unter anderem jenem, auf den Tom S. aufgefahren war - nicht stehen geblieben war, gab bei seiner Befragung unter Tränen an, am Ort der Kollision weder einen verunglückten Biker noch ein Motorrad wahrgenommen zu haben. Er habe geglaubt, ein Wildtier angefahren zu haben, so der Niederösterreicher. Abgesehen davon, dass die meisten anderen auch bei einem befürchteten Wildunfall anhalten würden, werden die Behörden diese Angaben jetzt auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen müssen. Es geht immerhin um den Verdacht der (grob) fahrlässigen Tötung im Straßenverkehr.

Der Pkw des 38-Jährigen wurde über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sichergestellt.

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