Aufgedeckt
Gerangel um Axt - So starb Muttermörder in Gemeindebau
21.11.2025Für Diskussionsstoff nicht nur in Döbling sorgte die oe24-Enthüllung, wonach ein heute 59-Jähriger, der vor 32 Jahren im Nachbarbezirk Währing seine Mutter unter entsetzlichen Umständen getötet hat, jetzt selbst unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Jetzt werden neue Details bekannt.
Wien. Abgespielt haben sich die beängstigenden Szenen rund um Michael T., der dereinst seine Mutter Ildiko erstochen und ihr dann den Kopf abtrennte (den er anschließend in ihrer Boutique in der Gentzgasse in die Auslage legte) in einem Gemeindebau in Unterdöbling nahe der Billrothstraße.
Wie berichtet, kam es da vergangenen Montag zur Mittagszeit zu einem Polizeieinsatz, weil der Muttermörder - der hier unter neuem Namen lebte - unter noch ungeklärten Umständen bei einem Gerangel mit einem befreundeten Paar kollabiert war und nicht mehr reanimiert werden konnte. Eine Obduktion soll Aufschluss geben, was tatsächlich passiert ist bzw. ob die Notwehrsituation, wie sie von dem 70-Jährigen und seiner Lebensgefährtin (66) ins Treffen geführt werden, so stimmen kann.
Wie oe24 erfuhr, hatte Michael T. die guten Freunde zu sich eingeladen. Die beiden wussten, dass der Gastgeber eine psychische Vorerkrankung, nämlich Schizophrenie hat, ob sie auch wussten, dass er der Killer von 1993 ist, ist unklar - in der Einvernahme verwenden sie ausschließlich seinen neuen Namen. Als das Paar bei ihm ankam, soll sich T. von Anfang an seltsam verhalten haben, zudem war die ganze Wohnung vermüllt und auf den Kopf gestellt. Als alle drei auf einer Couch saßen, ging er dann plötzlich auf die Frau los, fragt sie, wer sie wirklich sei, warum es hier so ausschaut und dann zog er auch schon eine Axt hinter dem Rücken hervor und ging damit auf die 66-Jährige los.
"Flüchteten in Todesangst aus Wohnung"
Selbst aufgeschreckt ging der Lebensgefährte der bedrohten Frau dazwischen. Bei dem heftigen Handgemenge um die Axt, das durchaus als Kampf auf Leben und Tod gewertet werden kann, gelang es dem Senior, den Angreifer zu Boden zu bringen, zu fixieren, während der Tobende weiter versuchte, auf die beiden Besucher einzuschlagen. Letztlich gelang es dem 70-Jährigen, den Axtschwinger zu entwaffnen, der daraufhin am Teppich liegenblieb. Das Paar flüchtete, wie es selbst sagt "in Todesangst". Die Polizei wurde alarmiert - da war Michael T. der ein Krebsleiden im Endstadium hatte, noch am Leben. Bis die Rettung kam, verschlechterte sich der Zustand des 59-Jähigeren aber zusehends und alle Wiederbelebungsmaßnahmen schlugen fehl.
Kurz nach 13 Uhr war der Muttermörder, der nach seiner grausamen Tat vor 32 Jahren - unzurechnungsfähig - nach nur sechs Jahren in der Geschlossenen wieder auf freiem Fuß war, seine Mutter beerben durfte und die Millionen (Schilling) in Ungarn verjubelte, bis er auch dort auf jemanden losging und wieder - offenbar erneut nur kurze Zeit in einer Anstalt verbrachte - tot.
Die Ermittlungen laufen.