Heftige Niederschläge

Hochwasser in Österreich - Zwei Vermisste

01.06.2013

Muren, Straßensperren, Überflutungen durch Dauerregen. Zwei Vermisste in Salzburg.

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Für weite Teile Österreichs gilt eine Hochwasserwarnung. In Tirol, Salzburg, der Steiermark und Oberösterreich kommt es durch starken Regen zu Hangrutschen und Vermurungen. In Salzburg werden zwei Menschen vermisst. In Oberösterreich wurde der Ort Ettenau evakuiert. In Kössen (Tirol) wurden 80 Menschen in Sicherheit gebracht. Entlang der Donau wurde Generalalarm ausgerufen. Die Feuerwehren stehen im Großeinsatz, zahlreiche Straßen sind gesperrt.

 

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Zwei Vermisste in Salzburg
In Salzburg werden nach einem Murenabgang zwei Menschen vermisst. In Taxenbach im Pinzgau wurde nach Behördenangaben ein Bauer, der mit seinem Traktor einen Weg freimachen wollte, von einem Murenabgang erfasst und mitgerissen. Eine Frau wurde ebenfalls von der Mure mitgerissen.

Evakuierungen in Oberösterreich
Mit Stand 7.00 Uhr früh waren rund 3.000 Helfer zu insgesamt 280 Einsätzen ausgerückt. Besonders stark betroffen waren die Bezirke Gmunden, Kirchdorf, Braunau und die Region um Steyr. Im Innviertel müssen wegen des alarmierenden Wasserstandes der Salzach Hunderte Einwohner von Ettenau bei Ostermiething (Bezirk Braunau) evakuiert werden.

In Bad Ischl (Bezirk Gmunden) stieg der Pegel der Traun innerhalb kürzester Zeit um rund 1,5 Meter an, jener der Ischl überschritt die Alarmgrenze um mehr als 1,20 Meter. In Gmunden wurde eine Forststraße durch eine Mure zerstört.

In Linz ist seit den frühen Morgenstunden das Urfahrer Jahrmarktgelände gesperrt, Autobesitzer wurden aufgefordert, ihre Fahrzeuge von dem Areal zu entfernen. In Steyr wurden Orts- und Ennskai geräumt.

Tirol: Kitzbühel und Kössen betroffen
 Besonders betroffen waren die Bezirke Kitzbühel und Kufstein. In der Gemeinde Kössen (Bezirk Kitzbühel) ist eine Siedlung mit etwa 200 Häusern gefährdet, 80 Personen mussten evakuiert werden, teilte das Land in einer Aussendung mit. Über Personenschäden war zunächst nichts bekannt.

Im Bezirk Kitzbühel waren 23 Feuerwehren mit insgesamt rund 900 Einsatzkräften tätig. In der Marktgemeinde St. Johann in Tirol trat die Fieberbrunner Ache über ihr Ufer. Laut Einsatzleitung wird es von der weiteren Entwicklung abhängen, ob es Schäden im größeren Ausmaß geben wird.

Wegen Murenabgängen gesperrt waren die B 170 im Bereich Hopfgartner Wald, die B 178 im Bereich Strub, die L 2 im Bereich Pillersee, die B 164 beim Paß Grießen und in St. Johann im Bereich Grieswirt infolge einer Überflutung. Ebenfalls überflutet war die L 39 in Erpfendorf im Bereich Hagerbrücke, ein Erdrutsch ging auch auf die L 205 im Bereich Kirchmair-Säge ab.

Im Bezirk Kufstein standen die Feuerwehren ebenfalls im Dauereinsatz. Neben Vermurungen wurden zahlreiche Keller überflutet. Besonders betroffen war die Gemeinde Niederndorferberg, dort musste unter anderem ein Bauernhaus wegen eines drohenden Hangrutsches evakuiert werden.

Hochwasser-Einsätze in der Wachau
Für Montag wird der Höchststand der Donau in der Wachau erwartet. Die Prognosen beim Pegel Kienstock belaufen sich demnach auf 9,25 Meter. Die Feuerwehren im Bezirk standen jedenfalls bereits im Großeinsatz. Die FF Krems, Oberarnsdorf, Rührsdorf, Spitz und Weißenkirchen haben inzwischen die mobilen Hochwasserwände bis zur Aufbauphase 2 bzw. 3 errichtet.

© AP

NÖ: 4.500 Feuerwehrmänner in Alarmbereitschaft
Die Pegel entlang der Donau sind in den letzten Tagen bedrohlich angestiegen. In Kor­neuburg und Kienstock stiegen die Wasserstände in nur einem Tag um mehr als 1,5 Meter. In den Wachaugemeinden Spitz, Weißenkirchen, Krems-Stein, Mautern, Oberarnsdorf, Ybbs und Persenbeug wurden die mobilen Hochwasserwände schon montiert. 4.500 Feuerwehrmänner sind in Alarmbereitschaft.

Vorarlberg: Absoluter Hotspot bei den Regenmengen
In keinem anderen Bundesland fiel bis gestern so viel Regen wie in Vorarlberg. Nach einer kurzen Unterbrechung ging es um 13 Uhr wieder damit los. „Wir hatten bereits mit überfluteten Kellern und vermurten Straßen zu kämpfen“, erklärt Gerold Hämmerle von der Feuerwehr Dornbirn. 60 Bundesheersoldaten waren bereits im Unwettereinsatz.

Grafik: Mai der Extreme - Zu kalt und zuviel Regen

© mediabox.at/Schwarzl

Steiermark: 20 Zentimeter Schnee zum Sommerbeginn
Die Loser Alm bei Altaussee zeigte sich zum gestrigen Sommerbeginn mit 20 Zentimeter Schnee tief verschneit. Auch das Gelände des Motorrad-Rennens „Erzberg-Rodeo“ war teilweise eingeschneit.

Autor: D. Müllejans

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20.21 Uhr: Wetterprognose
In der Nacht auf Sonntag muss vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut mit langanhaltenden und zeitweise intensiven Regenschauern gerechnet werden. Die Hochwassergefahr steigt hier stark an, auch mit Murenabgängen muss gerechnet werden. Am Ostrand von Österreich sowie im Süden ist die Wetterlage noch angenehmer. Es wird leicht wechselhaft, sogar etwas Sonnenschein lässt sich blicken, mit gewittrigen Schauern.

19.11 Uhr: Warten auf die Flut
Rastlos stellen die Feuerwehren ihre mobilen Schutzdämme und Sandbarrieren auf. Obwohl der Pegelstand der Donau heute Mittag wieder leicht gesunken ist, rechnet man Sonntagmittag mit großräumigen Überflutungen. Im oberösterreichischen Mauthausen etwa lag der Pegel heute früh knapp unter der Hochwassergrenze von 5,5 Metern. Das Bezirksfeuerwehrkommando schätzt, dass die Donau in diesem Bereich morgen ganze sieben Meter Pegelstand erreichen wird.

18.09 Uhr: Unwetterwarnungen
Wie diese Grafik der Unwetterwarnzentrale (UWZ) zeigt ist die Lage im Westen, Oberösterreich und bald Niederösterreich dramatisch. Die pinke Zone markiert die stärksten Unwettergebiete. Hier können bis zu 100 Liter/m² in 24 Stunden abregnen. Selbst in der nächstschwächeren roten Zone sind immer noch 50 Liter/m² möglich:

© Reuters

(c) UWZ

17.25 Uhr: Erleichterung in Salzburg
Das für heute Nacht angekündigte Hochwasser dürfte in Salzburg weniger stark ausfallen als befürchtet. Hans Wiesenegger vom Hydrographischen Dienst Salzburg: "In der Stadt Salzburg und bei Golling und Oberndorf wird die Salzach nicht über die Ufer treten. Ähnliches gilt auch für die Saalach. Es gibt aber ein paar Bereiche, wo das Wasser über die Ufer steigen kann. Die Betroffenen werden von uns aber informiert. Auf den übrigen Gewässern scheint auch kein großes Hochwasser zustande kommen."
 

17.15 Uhr: Regen zieht nach Oberösterreich
Wie auf dem Niederschlagsradar (unten) deutlich zu sehen ist haben sich die Regenwolken in der letzten Stunde auch über Oberösterreich geschoben.

© Reuters

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16:15 Uhr: Dauer-Regen im Westen
In Tirol und Salzburg hört es einfach nicht auf zu regnen. Die Gefahr von Murenabgängen und Überschwemmungen ist groß. Aber auch Ober- & Niederösterreich und Wien sind durch die Wassermassen der Donau gefährdet.


Das aktuelle Regen-Radar zeigt die derzeitige Niederschlagsmenge.

 

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15:48 Uhr: Für weite Teile Österreichs gilt ab Samstag Nacht eine Hochwasserwarnung
Dem Regen soll nach einer kurzen Beruhigung noch mehr Regen folgen. Schwere Niederschläge werden vor allem in Salzburg und Oberösterreich erwartet.

15:18 Uhr: Busverkehr durch Wachau wird eingestellt
Aufgrund des drohenden Donau-Hochwassers wird der Busverkehr durch die Wachau mit Betriebsschluss am Samstagabend eingestellt, kündigte die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) in einer Aussendung an. Demnach soll die Bezirkshauptmannschaft Krems ab morgen, Sonntag, den gesamten Straßenverkehr in der betroffenen Region sperren. Als Ersatzverkehr springen die Züge der Wachaubahn ein, gaben der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) und die NÖVOG bekannt.

14:42 Uhr: Die Donau-Pegel steigen weiter
In Körneuburg hat die Dinau derzeit einen Stand von 584 cm erreicht und in Kienstock in der Wachau stiegt der Pegel sogar auf 673 cm. Tenden: noch immer steigend.

14:07 Uhr: In ganz Westösterreich herrschen starke Regenfälle. Das aktuelle Regen-Radar zeigt die derzeitige Niederschlagsmenge.

© wetter.at

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13:57 Uhr: Pegel des Bodensees steigt
Der Bodensee ist in den letzten 20 Stunden durch die andauernden Regenfälle um mehr als 20 Zentimeter gestiegen und hält nun bei 415 cm. 

13:24 Auch in Deutschland steigt Hochwasser-Gefahr massiv an
Akute Hochwassergefahr bedroht viele Städte im Süden und Osten Deutschlands. Dauerregen zum meteorologischen Sommeranfang hat größere und kleinere Flüsse anschwellen lassen. In Sachsen spitzte sich die Hochwasserlage am Samstag weiter zu. Etliche Straßen der Stadt Grimma waren schon überflutet. Auch an Donau und Rhein stiegen die Pegel bedrohlich an.

13:09 Uhr: Hochwasserdamm als Vorsichtsmaßnahme
Feuerwehrleute errichten als Vorsichtmaßnahme einen Hochwasserdamm im Bereich Saxen/Grein an der Donau in Oberösterreich.

© APA/Kerschbaummayr

(c) APA/Kerschbaummayr

12:35 Uhr: Aktuelles Regen-Radar

© wetter.at

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12:08 Uhr: Hochwasser stoppte Schifffahrt auf dem Rhein
Hochwasseralarm jetzt auch auf dem Rhein in Deutschland: Der Pegel bei Maxau nahe Karlsruhe hat die Sieben-Meter-Marke überschritten. Tendenz: steigend. Am frühen Nachmittag muss die Schifffahrt nach Angaben der Polizei eingestellt werden. Für die Nacht auf Sonntag rechnen die Behörden mit einem Wert von 8,50 Metern.

11:47 Uhr: Aktuelle Messwerte in den Landeshauptstädten
Wien wolkig 14,8°C, Eisenstadt stark bewölkt 16,0°C, St. Pölten bedeckt 11,0°C,Kinz bedeckt 12,0°C, Salzburg stark bewölkt 11,9°C, Innsbruck stark bewölkt 11,4°C, Bregenz Regen 9,7°C, Graz stark bewölkt 15,4°C, Klagenfurt heiter 14,5°C,


11:17 Uhr: 102 Feuerwehren entlang der Donau in Alarmbereitschaft

Insgesamt 102 Feuerwehren entlang der Donau sind in Alarmbereitschaft. Man rechne ab den Abendstunden mit einem stetigen Anstieg des Flusses. Laut Wetterberichten sollen die Regenfälle das ganze Wochenende andauern und die Lage somit verschärfen. Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ, rechnet in Kienstock in der Wach mit einem Donau-Pegelstand von neun Metern.

10:38 Uhr: Mostviertel: Sandsäcke werden gefüllt und aufgelegt
Vor allem im Mostviertel rüsten sich die Feuerwehren für neue mögliche Überflutungen. "Im Bezirk Amstetten werden zurzeit Sandsäcke gefüllt und aufgelegt, obwohl sich die Lage über Nacht entspannt hat", berichtet Philipp Gutlederer vom Bezirksfeuerwehrkommando.

10:27 Uhr: Niederösterreich: Es wurde Generalalarm für Feuerwehren entlang der Donau ausgelöst.


Die Wetter-Prognose für die nächsten Tage im Detail


Samstag: Starker Regen im Westen
Es überwiegen überall die Wolken. Nach vorübergehendem Nachlassen der Regenfälle breiten sich von Vorarlberg im Tagsverlauf sehr kräftige und ergiebige Regenfälle bis zum westlichen Niederösterreich aus. Weiter im Osten bleibt es bei kurzen Schauern und es kommt zwischendurch sogar die Sonne durch. Die Schneefallgrenze steigt auf 1400 bis 1800m. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen. Die Höchstwerte bewegen sich zwischen 9 bis 18 Grad.

Sonntag: Alpennordseitig ergiebiger Regen
An der Alpennordseite von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich muss weiterhin mit stärkerem Regen gerechnet werden. Die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen 1300 und 1800m. Auch nach Osten zu regnet es zeitweise, es gibt hier aber auch ein paar Auflockerungen. Im Süden zeigt sich die Sonne etwas häufiger, es sind aber auch Regenschauer einzuplanen. Der Wind weht mäßig, im Westen und Süden auch lebhaft aus West bis Nordwest. Die Temperaturen bewegen sich in der Früh zwischen 5 und 11 Grad, tagsüber werden 10 bis 18 Grad erreicht.

Montag: Regen lässt nach
Es gibt besonders entlang der Alpennordseite, im Norden und Osten noch überwiegend starke Bewölkung und regional etwas Regen. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1200 und 1700m. Im Süden scheint zeitweise die Sonne. Am Nachmittag kann es auch im östlichen Flachland etwas auflockern. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest. Frühtemperaturen 6 bis 11 Grad, Tageshöchsttemperaturen 15 bis 18 Grad, im Süden örtlich um 20 Grad.

 

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