Drogen-Affäre

Horror-Knast: Hoffnung für Nathalie

11.01.2012

Kommt junge Frau aus Drogen-Haft frei? Freund entlastet Nathalie.

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„Ich möchte mein Dirndl wieder in die Arme nehmen. Das ist alles, was ich mir wünsche“, erzählt Vater Robert H. im Gespräch mit ÖSTERREICH.

Für den Werbefachmann aus Taiskirchen (Bezirk Ried im Innkreis) ist ein Albtraum wahr geworden. Seine Tochter Nathalie Raphaela (23) sitzt seit Ende November in einem Frauengefängnis in Bogotá (­Kolumbien). Wie ÖSTERREICH berichtete, wurden in einem Reisekoffer, der nicht ihr gehörte, knapp zehn Kilogramm Kokain gefunden. Die gelernte Physiotherapeutin sagt, der Koffer sei ihr untergeschoben worden.

Im Knast
Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ihr Reisefreund Luis Fernando T. (22), ein gebürtiger Bolivianer mit österreichischer Staatsbürgerschaft, den sie kurz vor dem gemeinsamen Urlaub in Wien kennenlernte. Er sitzt ebenfalls in Bogotá im Gefängnis. Bei einer ersten Einvernahme durch die Polizei gab er an, dass seine Freundin von allem nichts wusste. Wie das Kokain in den Koffer kam, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen. Welche Rolle der Bolivianer dabei spielte, ist offen. Auf ihm ruhen aber alle Hoffnungen von Nathalies Vater: „Wenn er bei der heutigen Anhörung bestätigt, dass meine Tochter unschuldig ist, dann könnte die Staatsanwaltschaft auf Freispruch plädieren“, sieht Robert H. Licht am Ende des Tunnels.

Reinster Horror
Für die oberösterreichische Familie ist das Geschehene der reinste Horror. H.: „Ich habe die Geschichte ständig im Kopf. Ich wünsche so eine Situation niemandem.“ Derzeit kann er mit seiner Tochter, die fließend Spanisch spricht und schon mehrmals in Südamerika war, nicht einmal telefonieren, weil im Gefängnis die Telefonwertkarten ausgegangen sind. Mutter und Schwester haben Nathalie am Dienstag im Horrorknast „Guter Hirte“ besucht und befinden sich auf der Rückreise.

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